Ute Piegeler: „Die Kitas stehen vor einer enormen Herausforderung“

Referatsleiterin Ute Piegeler spricht über den Wandel infolge des neuen Rechtsanspruchs auf einen U3-Platz.

Foto: Anna Schwartz

Langenfeld. Die Kita-Landschaft ist durch den neuen Rechtsanspruch ab einem Jahr im Wandel. Die zuständige Referatsleiterin im Rathaus, Ute Piegeler, hat noch viel vor.

Die Anmeldungen für einen Kita-Platz sind fast abgeschlossen. Wie läuft es?

Ute Piegeler: Wir sind gerade bei der Verteilung. Allein im U 3-Bereich sind es 350 Kinder. Klar ist: Nicht alle bekommen einen Kita-Platz. Einige werden auch in die Tagespflege vergeben. Aber wir stehen insgesamt vor einem Wandel. Die Kitas stehen vor enormen Herausforderung. Das hat eine völlig neue Dimension.

Völlig neue Dimension? Wie meinen Sie das?

Piegeler: Das Personal ist extrem gefordert. Immer mehr Eltern geben ihre Kinder bereits mit einem Jahr in die Kita. Das bedeutet, dass sie fünf Jahre dort sind — länger als in der Grundschule. Der Unterschied ist allerdings, dass ein Lehrer es mit einer homogenen Altersgruppe zu tun hat. In der Kita sind es meist gemischte Gruppen mit 15 Kindern. Da muss die Erzieherin es dem Einjährigen ebenso recht machen wie dem Sechsjährigen. Das ist eine enorme Herausforderung. Die Arbeit muss sich verändern.

Gibt die Stadt Hilfestellungen?

Piegeler: Für die 220 Mitarbeiter in den elf städtischen Kitas mit mehr als der Hälfte aller Kinder sind im Etat für das laufende Jahr 30 000 Euro für Weiterbildungen vorgesehen. Die freien Träger engagieren sich natürlich auch. Aber das darf noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Glauben Sie, dass in dem Bereich noch mehr Geld in die Hand genommen werden muss?

Piegeler: Auf jeden Fall. Einzelheiten kann ich jetzt noch nicht nennen. Aber das ist mächtig was in Bewegung. Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen.

Im Jugendhilfeausschuss am Mittwoch heißt ein Tagesordnungspunkt „Qualitätsoffensive Kita Teil 2.“

Piegeler: Wir stellen für die Kitas zusätzliche Mittel bereit. Es ist eine Art Sahnehäubchen, damit die Einrichtungen weiter an Schwerpunkten wie Bewegung oder Musik arbeiten. 25 000 Euro können abgerufen werden. Es wird gut genutzt.