Wohnbebauung in Monheim: Der Kampf um junge Familien
Das Großprojekt Baumberg-Ost ist vom Tisch. Daran lässt der Bürgermeister keinen Zweifel. Er setzt auf Flächen in der Stadt. Die Zeit drängt. Sonst bekommt Monheim den Bevölkerungsrückgang drastisch zu spüren.
Monheim. Während sich die Statistiker streiten mögen, ob nun der Bevölkerungsrückgang in Monheim bis 2030 bei 2,6Prozent (Landesbetrieb IT) oder 1,6Prozent (IHK) liegt, sind für die Bewohner der Rheingemeinde vor allem zwei Sachen wichtig: Die Zahl von derzeit etwas mehr als 43000Einwohnern wird deutlich zurückgehen. Und die Zahl der Senioren steigt parallel dazu rapide an.
Laut Bertelsmann-Stiftung wird der Anteil der Bürger über 80Jahren von derzeit 3,3Prozent auf acht Prozent ansteigen. Ein Gegenmittel ist einzig und allein der Zuzug junger Familien. Doch Platz für ein neues, großes Wohngebiet gibt es nur noch in Baumberg-Ost. Aber die Verwirklichung liegt in weiter Ferne.
Viele können das Schlagwort für die Wende zum Guten eh nicht mehr hören. Baumberg-Ost - das sind die Felder zwischen Bregenzer Straße und A59. Mit der Bezirksregierung hatte man sich auf 500Wohneinheiten für 1500Menschen geeinigt. Und was jetzt?
"In diesem Jahr ist die Schlussplanung für Baumberg-Ost. 2010 wird Baubeginn sein." Das sagte Ex-Bürgermeister Thomas Dünchheim voller Überzeugung im Januar. Nun zieht Bürgermeister Daniel Zimmermann die Reißleine: "2010 wird auf gar keinen Fall ein Baubeginn in Baumberg-Ost sein.
Vielleicht geschieht das in einigen Jahren. Dann aber erheblich kleiner." Im Klartext: Das große Baugebiet westlich der Bregenzer Straße ist erst einmal vom Tisch. Damit bleibt die Peto ihrer Absage daran auch nach der Wahl treu.
Zimmermann sieht sehr wohl einen Handlungsbedarf in Sachen Bevölkerungsentwicklung. Aber er verweist auf freie Areale in der Stadt. Da sei zum Beispiel das alte Brauereigelände. "Die alten Pläne für Baumberg-Ost sind doch nichts anderes als Flächenfraß.
Dann hätten zukünftige Generationen kaum noch Handlungsspielraum, weil kein Land mehr da ist", argumentiert der Bürgermeister. Ohnehin ist die Fläche von etwa 15Hektar größtenteils in Privatbesitz und hat an die 20verschiedene Eigentümer.
Sollten es Rathaus und Politik nicht schaffen, neue Familien in die Stadt zu holen, sind die Auswirkung bei größerem Bevölkerungsrückgang erheblich. Schulschließungen sind endgültig nicht mehr zu vermeiden. Die Kaufkraft geht zurück. außerdem müsste die Kommune Steuerausfälle verkraften.