„Lego-Zeitreise“ im Neanderthal Museum: Im Bann der bunten Steine
Die „Lego-Zeitreise“ im Neanderthal Museum fasziniert zurzeit Groß und Klein.
Mettmann. Finn ist kaum noch zu halten. „Guck mal, ein Wald! Ich hab’ einen Neandertaler gefunden. Und da ist eine Höhle und da ein Mammut.“ Dann stürmt der Sechsjährige weiter zum nächsten Schaubild. Wieder kommt er aus dem Staunen kaum heraus: „Guck mal Papa, hier ist eine Ritterburg. Boah, ein Speisesaal und da ist ein Gefangener.“
Vater Lars Hemsath schaut seinem Sohn grinsend hinterher. Die Entscheidung, den Sonntag in der Sonderausstellung „Lego-Zeitreise“ des Neanderthal Museums zu verbringen, war offenbar goldrichtig. Auch Tochter Maja (4) ist ganz begeistert und versucht, mit dem Tempo ihres großen Bruders Schritt zu halten.„Die Großeltern von Finn und Maja haben uns den Tipp gegeben“, sagt der Wuppertaler, während seine Kinder weiter die mittelalterliche Landschaft bestaunen. „Die Burg finde ich am tollsten“, sagt Finn, während sein Blick bewundernd über die hohen Türme und die vielen kleinen Ritter wandert, die im Burghof Aufstellung genommen haben: „Ich habe aber leider nicht so viele Steine, um das nachzubauen.“
Schwester Maja hat genug gesehen. Sie will nun mit den Duplos in der Spielecke selbst etwas bauen. „Aber erst die Schuhe ausziehen“, ruft ihr Vater den beiden Kindern hinterher, die längst über den grünen Teppich davonlaufen.
Jonas lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Konzentriert macht der Fünfjährige ein Foto nach dem anderen von den einzelnen Teilen der Legolandschaften. Das Mittelalter, die ägyptischen Pyramiden und das Römische Reich hat er schon fotografiert. Sein Favorit ist jedoch eine andere Landschaft:
„Die Wikinger finde ich am besten.“ Auch er will gleich noch mit den Duplo-Steinen bauen, bei denen sein Vater und sein kleiner Bruder bereits auf ihn warten. Doch vorher kontrolliert er gewissenhaft noch einmal seine Arbeit: „Mama, kannst du die Bilder noch mal zum Anfang machen“, fragt er und streckt Mutter Wiebke Fischer die Kamera entgegen.
Auch Thorsten Kuhlmann aus Meerbusch hat die Ausstellung bereits für die Heimarbeit dokumentiert. „Wir werden sicherlich versuchen, das eine oder andere nachzubauen“, sagt er, während er mit seinem Handy Bilder vom römischen Lego-Kolosseum schießt: „Wobei unsere Steinmenge wahrscheinlich nicht mal ansatzweise reichen wird.“
Auch Tochter Laura (7) glaubt daran nicht: „Wir haben mit unserem Lego noch nie so etwas Großes geschafft.“ Ihre Versuche, einen großen Turm zu bauen, seien vielfach gescheitert, bedauert sie: „Die sind dann immer wieder eingestürzt.“ Einmal sei es ihr, ihrem Bruder Luca (5) und ihrem Vater jedoch gelungen, einen Turm bis zur Decke zu errichten. „Dafür brauchten wir am Ende sogar eine Leiter“, bestätigt Thorsten Kuhlmann.
Bei unwirtlichem Wetter mit Nieselregen und grauem Himmel war das Neanderthal Museum das perfekte Ausflugsziel für die Familie aus Meerbusch: „Ich hatte einen Bericht darüber gesehen und die Kinder hatten direkt Lust, als ich sie gefragt habe.“
Finn und Maja sind inzwischen in der Duplo-Ecke angekommen und bauen aus Steinen und Säulen einen großen Turm. Der Turmbau zu Babel, der in der babylonischen Lego-Welt zu sehen ist, scheint die beiden inspiriert zu haben. Auch Jonas spielt hier inzwischen mit seinem Bruder. Der richtige Zeitpunkt, um auch als erwachsener Lego-Fan einmal die Schaulandschaften in Ruhe in Augenschein zu nehmen.