Manuel Andrack ist der neue Wanderbotschafter des Kreises
Am Montag erkundete der Autor vieler Wanderbücher einen weiteren Teil des Neanderlandsteigs, der im Juni eröffnet wird. Sein Fazit: Der Weg wird sehr reizvoll.
Kreis Mettmann. Manuel Andrack liebt Fußball, Bier und Eierkuchen. Aber das Wandern ist wohl die größte Leidenschaft des 47-Jährigen, der den meisten als Co-Moderator der Harald Schmidt-Show bekannt sein dürfte. Nicht umsonst hat er unzählige Bücher über Deutschlands Wanderstrecken veröffentlicht und bloggt auch permanent im Internet über die neuesten Routen, die er kennengelernt hat.
„Wandern ist eigentlich schon seit meiner Kindheit eine tolle Sache für mich“, sagt er. „Ich weiß ja, dass viele beim Wandern mit den Eltern Kindheitstraumata erlitten haben und das deshalb nicht gerne machen. Aber ich fand es immer super, neue Landstriche zu erkunden.“
Am Montag hat sich Wanderpapst Andrack wieder auf den Weg gemacht. Die Wanderstiefel morgens um 7 Uhr geschnürt, ging es für ihn ab dem Bahnhof Erkrath durch den Kreis Mettmann. Denn Andrack ist offizieller Pate des Neanderlandsteigs, dessen erste Etappen am 16. Juni eröffnet werden sollen.
Die erste Rast macht er am Unterbacher See — nach fünfeinhalb Kilometern. „Was jetzt erst der Wander-Aperitif war“, sagt Andrack, der einen Wanderführer zum Neanderlandsteig veröffentlichen will. So hatte er auch Block, Stift, Diktiergerät und eine Kamera dabei, um seine Eindrücke festzuhalten. Manche von ihnen will er schon in den kommenden Tagen auf seinem Blog veröffentlichen.
„Besonders schön finde ich zum Beispiel eine Anhöhe auf Erkrather Stadtgebiet. Von dort aus konnte ich sogar den Kölner Dom sehen“, sagt Andrack. Das freut den gebürtigen Kölner natürlich. Begeistert sei er aber auch von der guten Anbindung der einzelnen Etappen an den öffentlichen Nahverkehr und der Wegmarkierung. „Deshalb braucht man auch keine Karte, um den Weg zu finden. Das ist super und nicht bei jedem Weg der Fall.“
Schon im vergangenen Jahr hatte Andrack Etappen des Steigs kennengelernt. Damals ging es für ihn von Haan-Gruiten nach Velbert, wo er in Neviges noch eine Runde Minigolf spielte. Überhaupt: Wenn Andrack wandert, dann nicht nur, um Natur zu erleben.
Immer wieder kommt er auch mit Menschen in Kontakt, lernt lokale Besonderheiten kennen. So hat er in Velbert-Neviges auch die Minigolfer der Hardenberger Pötter getroffen. Und kann immer noch erzählen, welche Titel der Verein schon geholt hat (mehrfach deutsche, europäische und Weltmeistertitel).
Dass er im Kreis, direkt in der Nähe seiner Heimatstadt, so viel Natur erleben kann, habe er nicht gedacht. „Das ist wahnsinnig toll, dass das mitten im Ballungsgebiet möglich ist“, sagt er. So fällt sein Urteil zum Steig insgesamt positiv aus. „Wenn ich hier unterwegs bin, dann lege ich andere Bewertungskriterien an als bei einem Wanderweg im Schwarzwald. Das ist doch klar, dass man hier auch mal mit einer Autobahnbrücke oder einer Straße rechnen muss. Aber das ändert nichts daran, dass der Steig wunderbar zum Wandern ist.“