Abendliche Vesper erinnert an Max Reger

Die Evangelische Kirche ehrte den Komponisten.

Mettmann Wieder einmal hatte Roselies Evang bei der Programmgestaltung einer abendlichen Vesper eine glückliche Hand bewiesen und den 100. Todestag von Max Reger zum Anlass genommen, dessen unterschiedlichen Kompositionen in der Evangelischen Kirche Raum zu geben.

Mit Ansgar Schlei, seit zehn Jahren Domorganist am Willibrordi-Dom zu Wesel, hatte sie einen hoch geschätzten Kollegen eingeladen und schon mit dem Präludium d-Moll bewies der junge Organist, dass er die schwierige Komposition Regers nicht nur beherrschte, sondern durch differenziertes Spiel den Charakter dieses Werkes vermitteln konnte. Obwohl strenggläubiger Katholik begeisterte sich Reger für Choräle und so fand diese Liedform Einlass in viele Kompositionen für Chor oder auch Orgelbearbeitungen.

Die Evangelische Kantorei Mettmann unter Leitung von Roselies Evang vermochte die Zuhörer in die überaus diffizile a cappella Musik Regers in drei Chorälen einzuführen, die die Sänger souverän, mit schöner Tontechnik und exakter Aussprache meisterten. Drei junge Sopranistinnen, die dem Chorklang so richtig gut tun, stellten sich auch solistisch vor: Lili Vanryne, Sarah Bern und Miriam Kords verzauberten mit ihren glasklaren Stimmen und ihre geistlichen Lieder fanden in Ansgar Schlei einen gefühlvollen Begleiter an der Orgel.

Noch einmal durfte man den Chor mit einer gekonnten Interpretation dreier Lieder erleben und sich an der Aufmerksamkeit, Einsatzbereitschaft und dem homogenen Chorklang erfreuen. Zu einem wahren Ohrenschmaus gerieten Variation und Fuge über die ehemals österreichische und heutige englische Nationalhymne, die Reger als Auftragswerk anlässlich des Todes der Queen Victoria bearbeitet hatte.

Mit Hilfe dieses absolut präsenten Themas konnte Ansgar Schlei den Zuhörern die Struktur der Fuge so richtig nahe bringen, — großartig!

Lang anhaltender Applaus.