Ausstellung: Franzosen schätzen Erkraths erste Einwohner

In der Kaiserhof-Bücherei informieren Wandtafeln über die Partnerstädte

Erkrath. Wenn kleine Geschenke die Freundschaft erhalten, läuft Erkrath nicht Gefahr, in Einsamkeit zu verkümmern. Was Sophie Le Grand und Francoise Martin Cata am Montag aus dem Zug in Düsseldorf wuchteten, war bereits von den Dimensionen allein Grund genug, sich der Zuneigung der Menschen in der Partnerstadt Cergy-Pontoise gewiss zu sein.

"Um 9 Uhr sind wir am Gare du Nord in Paris in den Zug gestiegen", erzählt Le Grand, 21 Jahre alte Studentin an der Universität von Cergy-Pontoise. Im Gepäck hatten sie und Martin Cata, die im Partnerschaftskreis der französischen Stadt mitarbeitet, reißfeste Kunststoffbahnen und von Kindern gemalte Bilder.

Die ausrollbaren Kunststoffstreifen mit Messingösen zum Aufhängen sind die Basis einer Ausstellung in der Kaiserhof-Bücherei, die dort bis zum 7. September hängen bleibt. Sie informiert über das Trio im Partnerschaftsverbund, dem neben Erkrath und Cergy-Pontoise noch die englische Gemeinde West-Lancashire angehört.

"Die Idee ist aus einer Hausaufgabe im Rahmen unseres Studiums entstanden", so Le Grand, die gemeinsam mit zwei Kommilitoninnen sechs Monate lang Informationen über alle drei Städte zusammengetragen hat. "Wir wollen die Leute informieren. Die meisten wissen wenig über die Partnerschaften."

Solche Wissenslücken füllt die Ausstellung nicht nur mit Klassikern wie der Einwohnerzahl von Cergy-Pontoise (185 000) oder der geografischen Lage Erkraths. Der Besucher erfährt auch, das "Erkrath sehr bekannt für seine ersten Einwohner ist" und die Franzosen auf einem "Boulevard Erkrath" laufen.

"Es geht darum, die Attraktivität der Städte zu steigern", meint Sophie Le Grand, die zum ersten Mal überhaupt in Deutschland ist, und gestern Mittag bereits wieder im Zug zurück saß. "Ich kann mir gut vorstellen, mal eine Woche in Erkrath zu verbringen", serviert sie ihren Gastgebern Höflichkeiten.

Damit die Partner von morgen bereits heute einen kleinen Eindruck von der Urbanität der anderen Gemeinden erhalten, malten Kindern ihre Städte. Auch diese Bilder brachten die Französinnen mit in die Bücherei. Für die Erkrather Motive zeichnen die Besucher des Kinderhauses Sandheide verantwortlich. "Ich habe mich gefreut, dass es nicht die Hochhäuser waren, die sie gemalt haben", meint Annette Kapteina, Leiterin des Kinderhauses und selbst etablierte Künstlerin. Recht hat sie, denn blühende Landschaften oder ein Sportplatz sind es, was Hochdahls Nachwuchs den anderen Nationen von sich bildhaft erzählt.

Nachdem die Ausstellung bereits in Frankreich zu sehen war, wird sie Mitte September an den Wänden einer englischen Bibliothek hängen. Rechtzeitig zu den Town-Twinning-Games in West-Lancashire. 17 Erkrather reisen zur britischen Variante der Neandertal-Spiele. Auch die sollen die Freundschaft erhalten.