Mettmann: Interview mit Volker Bauer, neuer Mann an der Spitze des Bauvereins
Volker Bauer wechselt am 1. September vom Automobilzulieferer Georg Fischer zum Mettmanner Bauverein. Mit der WZ sprach er über Pläne und das Image des Bauvereins.
<strong>Herr Bauer, Sie steigen beim Mettmanner Bauverein zu einem Zeitpunkt ein, in den er wegen der geplanten Bebauung der Straße Am Königshof und der Fällung der Blutbuche heftig in die Kritik geraten ist. Wie werden Sie mit dieser Kritik der Bürger umgehen?Bauer: Sachlich vorgetragene Kritik wird ernstgenommen. Wir werden aber eine von uns als richtig erkannte Projektplanung zur Bebauung an der Königshof Straße sachlich und ohne Emotionen in der Öffentlichkeit darstellen und verdeutlichen.
"Vereinzelte negative Äußerungen von Bürgern in der Öffentlichkeit repräsentieren nicht die Mehrheit überwiegend zufriedener Mitglieder und Mieter des Bauvereins."
Woraus resultiert Ihrer Meinung nach diese schlechte Stimmung in der Bevölkerung gegenüber dem Bauverein? Wie könnte das Image des Bauvereins in der Öffentlichkeit verbessert werden?Bauer: Schwierige Bauvorhabenwerden immer an der einen oder anderen Stelle zu Kritik führen. Jedoch sehe ich diese schlechte Stimmung gegenüber dem Bauverein nicht. Vereinzelte negative Äußerungen von Bürgern in der Öffentlichkeit repräsentieren nicht die Mehrheit überwiegend zufriedener Mitglieder und Mieter des Bauvereins. Auch ein gutes Image kann noch verbessert werden. Wir werden auch in Zukunft attraktiven Wohnraum zu günstigen Konditionen anbieten. Könnten Sie sich vorstellen, an der Straße Am Königshof ausschließlich Wohnhäuser ohne Geschäftszeile zu bauen, damit die Blutbuche erhalten werden könnte?Bauer: Diese Frage stellt sich zurzeit nicht. Wir haben für eine von der Stadt vorgegebene Fragestellung - Wie kann der heutige Hertiekomplex an den übrigen Geschäftsbereich herangeführt und gleichzeitig weitere attraktive Möglichkeiten für Einzelhandelsgeschäfte geschaffen werden? - einen Planungsentwurf vorgestellt, der diesen Anforderungen gerecht wird. Wenn sich die Innenstadtplanung aus städtebaulicher Sicht ändern sollte, muss man neu darüber nachdenken. Wie wird es mit Volker Bauer an der Spitze des Bauvereins weitergehen?Bauer: Ich werde die erfolgreiche Arbeit des bisherigen Vorstands des Bauvereins fortsetzen. Dabei bin ich auf die Unterstützung aller Beteiligten, insbesondere der Mitarbeiter und meiner Vorstandskollegen angewiesen. Ein Schwerpunkt in der Zukunft wird sicherlich der Ausbau des wohnbegleitenden Umfelds unseres Bestands sein. Damit sind Angebote und Dienstleistungen rund ums Wohnen gemeint. Noch bis Ende des Jahres wird Horst Masanek Ihnen zur Seite stehen. Was passiert danach. Wird es wieder eine dritte Person im Vorstand des Bauvereins geben?Bauer: Der Aufsichtsrat hat in dieser Frage klar Position bezogen und beschlossen, dass der Vorstand grundsätzlich aus drei Personen bestehen soll. Die erst kürzlich von den Mitgliedern mit großer Mehrheit beschlossene neue Satzung sieht allerdings vor, dass der Vorstand auch nur aus zwei Personen bestehen kann. Wir sind also nicht unter zeitlichem Druck und werden diese Frage in Ruhe entscheiden. Die Mettmanner werden immer älter und drängen von den Randbezirken in die Innenstadt. Wo sehen Sie noch Platz für neue, altengerechte Wohnungen?Bauer: Es ist richtig, dass immer mehr Menschen qualitativ hohen und altersgerechten Wohnraum in der Innenstadt suchen. Neben den bereits in der Umsetzung befindlichen Bauprojekten an der Bergstraße, Düsseldorfer straße, Am Island und an der Talstraße, wird es auch in der Zukunft noch genügend Grundstücke in der Innenstadt geben, die entweder im Bestand umgestaltet oder völlig neu überplant werden können. Wie groß wird der Bauverein bei der geplanten Bebauung der alten Sportstätten am Stadtwald einsteigen?Bauer: Der Bebauungsplan für diesen Bereich ist noch nicht vom Rat der Stadt Mettmann beschlossen. Von den möglicherweise etwa 200 Wohneinheiten wird der Bauverein nur einen untergeordneten Anteil übernehmen. Wird der Bauverein auch künftig über die Mettmanner Stadtgrenzen hinaus aktiv sein?Bauer: Diese Frage ist grundsätzlich zu bejahen, hängt aber im Einzelfall immer von den konkreten Bedingungen und Möglichkeiten ab. Haben Sie schon einmal in einer Bauvereins-Wohnung gelebt?Bauer: Nein, bisher nicht. Ich kann mir aber sehr wohl vorstellen, auch einmal den Schritt in eine attraktive Innenstadtwohnung des MBV vorzunehmen. Wie viele Anteile des Bauvereins besitzen Sie?Bauer: Kein Kommentar. Zur PersonFamilie Volker Bauer ist 54 Jahre alt und verheiratet. Er hat zwei erwachsene Kinder.
Bauverein Seit 1997 ist er Mitglied im Bauverein und im Aufsichtsrat. Seit 2003 ist er Vorsitzender des AR.