Mettmann: Baustelle - Gebrauchtes aus dem KaDeMe
Noch ist von einem Kaufhaus nichts zu sehen – doch im Oktober fällt der Startschuss.
<strong>Mettmann. "Das Kaufhaus der Mettmanner - kurz KaDeMe - soll ein Second-Hand-Kaufhaus für alle werden." Geschäftsführer Michael Reichelt hat schon sehr konkrete Vorstellungen, was das ehrgeizige Projekt der Diakonie in der Bahnstraße betrifft. Die ursprüngliche Bezeichnung "Sozialkaufhaus" ist vom Tisch - sie sei zu negativ behaftet, heißt es. Mitte Oktober sollen sich in den Räumen der ehemaligen Spielhalle die Türen öffnen "Hier kommt die Möbelabteilung hin und dort wird Platz für Sonderangebote und Neuwaren sein", sagt er und zeigt in die entsprechenden Ecken. Noch braucht man viel Phantasie, um sich das alles vorstellen zu können. Auf zwei Etagen arbeiten Handwerker, die Decken werden neu eingezogen und im hinteren Bereich sollen Wäscherei und Näherei entstehen.
Die Diakonie hat 150 000 Euro in das Projekt KaDeMe investiert
"Die Bekleidung wird direkt in der Wäscherei angeliefert, sortiert, gewaschen und gebügelt", erläutert Reichelt die Details, mit denen die Diakonie schon vertraut ist. Denn bislang fand der Kleiderverkauf in der Kleiderkammer an der Eichstraße statt. Im künftigen KaDeMe soll das Angebot auf einer Fläche von 500 Quadratmetern zusammengefasst werden. "Das Ambiente der Kleiderkammer mit dem Charme der 50er Jahre wollen wir hinter uns lassen", so der Diakoniegeschäftsführer. Ähnliche Erfahrungen haben die Mitarbeiter des städtischen Möbellagers im alten Gehöft am Borner Weg gemacht. Dort werden gebrauchte Möbel aufgearbeitet und kostengünstig an diejenigen abgegeben, die einen Berechtigungsschein der Sozialagentur vorweisen können. Beide Einrichtungen sind längst an ihren Kapazitätsgrenzen angekommen. Bekleidung und Möbel sollen an der Bahnstraße wie in einem Kaufhaus üblich präsentiert werden. Um das KaDeMe zu einem Kommunikationszentrum zu machen, wird es in der Galerie eine Cafeteria geben. Einkaufen kann dort künftig jedermann, für Hilfeempfänger gibt es entsprechende Rabatte. "Leider hatten wir an den Schaufenstern schon den ersten Vandalismusschaden, so dass wir das Gebäude mit Alarmanlagen sichern müssen", erklärt Reichelt. Etwa 150 000 Euro hat die Diakonie in das Projekt KaDeMe investiert, das spätestens im kommenden Jahr in die Trägerschaft einer Gesellschaft übergehen soll, an der auch die Stadt Mettmann beteiligt sein wird. Mit etwa 40 Arbeitsplätzen zur Beschäftigungsförderung (Ein-Euro-Jobs mit Qualifizierungsanteil) wird die KaDeMe-GmbH der größte kommunale Arbeitgeber in diesem Bereich sein. Hinzu kommen drei festangestellte Mitarbeiter in den Bereichen Shopmanagement, Technik und Hauswirtschaft sowie drei pädagogische Mitarbeiter für den Qualifizierungsbereich. KostenUmbau Die Umbaukosten für das KaDeMe wurden durch Spenden der Ev. Kirche im Rheinland bestritten.
Ausstattung Die Firmen Esprit und Strauss Innovation spendeten die Ladeneinrichtung sowie Schaufensterpuppen. Die Firma Henkel stellte zwei Waschmaschinen zur Verfügung.
Nötig Für die Ausstattung fehlen noch zwei Wäschetrockner, ein Kleinlaster bis zu 7,5 Tonnen Gesamtgewicht mit Ladefläche zum Transport der Möbel und eine elektronische Kasse mit Kundenkartensystem.