Awo Haan sucht neue Geldquellen

Versammlung: Sozialverband muss jährlich 25 000 Euro aufbringen.

Haan. "Die Haaner Awo steht dank der aktiven Mithilfe vieler Mitglieder finanziell auf recht sicheren Füßen". Eine erfreuliche Botschaft, die Ortsvereinsvorsitzender Frieder Angern den Anwesenden auf der Jahreshauptversammlung mitteilen konnte. Nicht zuletzt durch den Kuchenverkauf werden jährlich etwa 10 000 Euro erwirtschaftet.

Dennoch stellt sich die Frage nach neuen Finanzierungswegen, um weiterhin den Eigenbeitrag von etwa 25 000 Euro aufbringen zu können. Zumal sich auch die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst im Budget niederschlagen werden.

"Das sind für uns zwischen 8000 und 10 000 Euro Mehraufwand im Jahr, die zusätzlich in die Kasse fließen müssen", bilanziert Frieder Angern. Er hofft diesbezüglich auch auf die Gesprächsbereitschaft von Stadt und Kreis. "Die Zuschüsse fließen seit fünf Jahren in gleicher Höhe, obwohl die Energiekosten und auch die Personalkosten ständig steigen", zieht er Bilanz. "Diese finanzielle Entwicklung ist eine Herausforderung, der wir uns natürlich stellen werden. Aber sie ist auch verbunden mit der politischen Bitte an Stadt und Kreis, unsere Arbeit weiterhin finanziell zu unterstützen und die Zuschüsse anzupassen".

Dass die Haaner Awo offenbar eine gute Arbeit leistet, spiegelt sich nicht zuletzt in den Mitgliederzahlen wider. 330 Männer und Frauen sind derzeit im Ortsverein engagiert, viele nehmen gern die zahlreichen Angebote wahr. Die Palette reichte auch im vergangenen Jahr von der Schachgruppe über den Handarbeitskreis bis hin zu PC-Kursen. Außerdem berät die Awo zu Wohn- und Pflegeleistungen und bietet Hilfestellung bei Behördengängen an.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Bereich "Essen auf Rädern", den immer mehr Senioren gern in Anspruch nehmen. Im vergangenen Jahr wurden 30 000 Essen ausgeliefert. Noch vor zehn Jahren besuchten nur 800 Gäste den Treff, derzeit sind es jährlich mehr als 3000 Frauen und Männer. Die Zahl der Angebote hat sich im gleichen Zeitraum von wöchentlich drei auf 17 erhöht. Drei hauptamtliche Mitarbeiter und mehr als 40 Ehrenamtler engagieren sich derzeit im Ortsverein.

Mit dem Projekt "Leih-Großeltern" startet die Awo eine neue Initiative, um Senioren und Eltern zusammenzuführen. Bewährt hat sich auch der Service, den die Zivildienstleistenden anbieten. Sie kaufen ein, holen ein Rezept vom Arzt ab oder verrücken ein kleines Möbelstück. Eine Hilfe, auf die gerade ältere Menschen dringend angewiesen sind, um weiterhin eigenständig in ihrem Zuhause leben zu können.