Mettmann: Auftragsbücher sind nicht voll

39 Aussteller lockten gestern mehr als 2000 Besucher in die Neandertalhalle zur 15. Mittelstands Messe.

Mettmann. "Der Mettmanner Mittelstand ist gut aufgestellt." Nicht nur angesichts der Rekordbeteiligung bei der diesjährigen Mittelstands Messe konnte Mettmanns Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp kaum ein anderes Fazit ziehen. Mit 39 Ausstellern war die Neandertalhalle einmal mehr bis auf die letzte Ecke gefüllt. Einige Unternehmer musste Helmut Raschke aufs nächste Jahr vertrösten. "Mehr passt in die Halle nicht rein", so der Vorsitzende der CDU-Mittelstands und Wirtschaftsvereinigung (MIT). In diesem Jahr waren alle Standplätze schon vier Wochen vorher vergeben. Vor 15 Jahren hatte Raschke die Veranstaltung das erste Mal auf die Beine gestellt.

"Er läuft und läuft und läuft", fand Bürgermeister Bodo Nowodworski treffende Worte für die Erfolgsgeschichte der Veranstaltung. "Wenn ich hier nicht dabei bin, glauben die Leute, ich wäre pleite." Diesen Satz hat Helmut Raschke schon oft gehört. Und er steht für den Stellenwert, den sich die Messe über die Jahre hinweg erworben hat.

So ist der jährliche Termin nicht nur im Kalender von Hannelore und Horst Basler, die das Geschäft "Männermode Erkens" in zweiter Generation führen, rot markiert. Schon beim ersten Mal gehörten sie mit zu den Ausstellern. Dass auf der Messe nicht nur viele Aussteller, sondern ebenso viele männliche Besucher unterwegs sind, hat dem Geschäft Jahr für Jahr viele Kunden beschert. Und dennoch bedauern sie den Trend hin zur Wegwerfmentalität in Sachen Mode: "Früher hatte eine gute Garderobe einfach einen höheren Stellenwert."

Auch im Handwerk hat sich vieles verändert. "Früher haben wir lackiert und tapeziert, heute befassen wir uns auch mit Vollwärmeschutz oder Brandschäden und verlegen auch noch den Teppich", gibt Malermeister Henry Winzen einen Einblick in sein Gewerbe.

Die Auftragsbücher der Mettmanner Handwerker sind längst nicht mehr so voll wie früher. "Die Leute wollen gute Qualität zu Ikea-Preisen", kommentiert Schreinermeister Rüdiger Heidenreich eine Entwicklung, die dem Handwerk allgemein zu schaffen macht. Auch er hat sich mit seinem Betrieb längst spezialisiert und verarbeitet nicht mehr nur Holz, sondern auch Glas und Kunststoff. Viele Aussteller nutzten auch diesmal wieder die Gelegenheit, um Kundenkontakte zu pflegen und über ihre Angebote zu informieren. "Städte in der Größenordnung Mettmanns haben den Vorteil, dass die Nähe zum Kunden noch nicht verloren gegangen ist", war nicht nur bei Ausstellern, sondern auch bei etlichen der mehr als 2000 Besucher der Messe zu hören.

Vorarbeit Drei Monate Vorarbeit sind notwendig, um die Mittelstands Messe auf die Beine zu stellen. Für den Auf- und Abbau der Messe trommelt Cheforganisator Helmut Raschke immer ein Team von Mittelständler, und deren Söhnen zusammen.

Verlängerung Eine Verlängerung der Mittelstands Messe um einen Tag kommt für die MIT nicht in Frage. Raschke: "Dann müssten wir schon freitags mit dem Aufbau beginnen." Aber auch die Aussteller, so Raschke, hätten immer wieder erklärt, dass ein Tag ausreiche.