Ferienfreizeit in Mettmann Insel der wilden Kinder bricht alle Rekorde
Mettmann · Sechs Wochen verwandelte sich das Areal unterm Heresbach-Gymnasium als Bauspielplatz zur Insel der wilden Kinder. Warum das Konzept so erfolgreich ist.
Für das Team um Markus Kier vom Mehrgenerationenhaus bedeuten die sechs Wochen Bauspielplatz „acht Wochen Arbeit. Es hat sich gelohnt, denn es war für alle Beteiligten eine richtig gute Zeit“, bilanziert der Jugendförderer das Sommerferienprogramm mit Vor- und Nachbereitung. Als Insel der wilden Kinder verwandelte sich dazu der Bolzplatz in ein Paradies, „manche Kinder wollen nicht wegfahren, sondern hier sein“, zitiert er vom Angebot Begeisterte.
Noch sind die Daten und Fakten nicht komplett gesichtet und ausgewertet. Aber schon jetzt wissen die Bauspielplatzler, dass die „Zahl der Anmeldungen auf Vor-Corona-Niveau liegt“, wie Markus Kier informiert. „2019 hatten wir 520 Anmeldungen, da liegen wir locker drüber.“
Dabei hielten die sechs Wochen alles bereit, was nicht beeinflussbar ist: Mal war es unfassbar heiß, dann setzte der große Regen ein – trotzdem wurden etwa 3000 Besucherkinder gezählt. „Das Format ist der Renner und alternativlos für viele Kinder.“
Aus von diversen Firmen gespendeten und vom Baubetriebshof angelieferten Paletten zimmerten die Kids ihre Vorstellung einer Insel, um dann aus den von ihn errichteten Häusern, Hütten und schrägen Behausungen zu spielen. Mit der bauspielplatzeigenen Währung wurde ge- und verkauft, mal aus sogenannten Kiosken allerlei Süßkram, andere veranstalteten Flohmärkte und Tauschbörsen, einen Fortuna-Fanshop gab es und sogar eine Bibliothek, wie Markus Kier weiß. Dazu wurden dann Bücher und Illustrierte mitgebracht und ein Lesezirkel eingerichtet. Weil es auch verschiedene Kreativangebote wie Schilder aus Holz herstellen oder Holztiere arbeiten gab, wurden auch diese Accessoires gehandelt.
Bei schlechtem Wetter wechselte man ins Mehrgenerationenhaus
Spielte das Wetter nicht mit, wurde vieles, was eigentlich an der Laubacher Straße passieren sollte, ins Mehrgenerationenhaus am Kö verlegt. „Für die Kids war der Dauerregen eine Herausforderung“, für das Team der Jugendförderung nicht. „Letztlich lief alles total entspannt und harmonisch“, selbst das Abschlussfest, Tanzaufführung inklusive, konnte in einer Regenpause stattfinden.
Jetzt laufen die Abrissarbeiten – denn das verbaute Holz muss vom Baubetriebshof abgeholt und entsorgt werden, damit der Bolzplatz wieder für jedermann frei zugänglich ist. Der übrigens wird auch „richtig gut genutzt“, wie Markus Kier sagt. Nach dem Bauspielplatz ist für die Jugendförderer vorm nächsten Event: nämlich „ME against racism“. „Für den Dance Contest haben wir viele Anmeldungen“, unter anderem von einer Formation aus Mettmann.