Bürger wollen Obst und Gemüse mitten in der Stadt anpflanzen
Das Bürgerforum will das Projekt „Essbare Stadt“ durchziehen. Gepflanzt werden soll zum Beispiel an der Treppe am Königshof.
Mettmann. Bislang wächst es noch im Verborgenen. Für Mettmanner Verhältnisse scheint es beim Projekt „Essbare Stadt“ des Bürgerforums bislang allerdings erstaunlich gute Voraussetzungen dafür zu geben, dass daraus mehr werden könnte als ein kleines Pflänzchen, das irgendwann unbemerkt verdorrt.
„Wir arbeiten gut mit der Verwaltung und dem Grünflächenamt zusammen“, sagt Reinhart Dellit. Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht — allzu häufig knirscht es irgendwo im Gebälk und gute Ideen geraten im bürokratischen kleinklein unter die Räder. Womöglich weht nun ein anderer Wind, der den Mettmannern bald schon mehr Grün in der Innenstadt bescheren könnte.
Himbeersträucher, Kräuterbeete, Spalierobst: All das könnte bald entlang der Treppe vom Königshof zum Lavalplatz für „Gartengefühle“ sorgen. „Rechts und links der Treppe könnten Säulenkirschen stehen, am Hang wollen wir Kapuzinerkresse wachsen lassen“, wirft Reinhart Dellit einen Blick in die Zukunft, die aus sicht des Arbeitskreises vor allem eines sein soll: „Nicht nur grün, sondern auch essbar“.
Eine Kirsche für unterwegs, ein paar Himbeeren in Kinderhänden: Es sind diese Kleinigkeiten, von denen die Idee lebt. Im Bürgerforum versucht man nun vor allem eines: Ein gutes Klima zu schaffen, damit sie gedeihen kann. Schließlich braucht es jemanden, der daran glaubt, dass die Dinge wachsen können.
„Wir wollen dabei die ganze Stadt mitnehmen. Es ist unser großes Ziel, das die Bürger hinschauen und vielleicht sogar mithelfen“, hofft Reinhart Dellit darauf, dass die „Essbare Stadt“ zu einem „Wir-Gefühl“ beiträgt. Geerntet werden darf natürlich auch — und zwar von jedem. Noch allerdings reift der Gedanke im Verborgenen. Es gibt Pläne, was rings um die Treppe am Lavalplatz und das Gebäude der Christlichen Versammlung wachsen und gedeihen soll. Und es gibt mit dem Landschaftsplaner Volker Püschel, dem Gärtnermeister Ingo Speck und der Biogärtnerin Nermin Ischebeck engagierte Mitstreiter mit Sachkenntnis.
Hinzu kommt, dass offenbar auch beim Grünflächenamt kreatives Potential auf fruchtbaren Boden fällt: Denn von dort kam der Vorschlag, auf der Wiese hinter dem Bauernhof am Goethepark Gemüsebeete anzulegen.„Wir wollen auch bei der Neugestaltung der Mühlenstraße unsere Ideen einbringen“, kündigt Reinhart Dellit an. Für Naturfreunde gibt es natürlich kein Unkraut. Und dennoch stellt sich Dellit in den Blumenkübeln ringsum die Kreissparkasse etwas anderes vor als den eher lieblosen Bewuchs. Um schon bald Himbeersträucher pflanzen und Kräuterbeete anlegen zu können, hofft man beim Bürgerforum nun vor allem auf eines: Das die Mettmanner mithelfen. Die Stadt hat bereits zugesagt, die eingesammelten Spenden für die Bepflanzung zu verdoppeln. Dann muss der Samen nur noch in die Erde gebracht werden und aufgehen. Und man kann ernten, was man gesät hat.