Das Modell Hauptschule läuft im Kreis Mettmann allmählich aus

In Hilden und Wülfrath ist diese Schulform sogar schon Geschichte.

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Kreis Mettmann. Das große Hauptschulsterben im Kreis Mettmann greift um sich. Bei insgesamt sechs der acht noch bestehenden Hauptschulen im Kreis droht die Schließung oder sie ist bereits beschlossene Sache und damit nur noch eine Frage der Zeit. „Wenn sich eine Schule in ihrer sukzessiven Auflösung befindet, bedeutet das, dass keine neuen fünften Klassen mehr gebildet werden, bis die letzten Klassen durch sind“, erklärt Jessica Eisenmann von der Bezirksregierung in Düsseldorf. Dazu zählen die Käthe-Kollwitz-Schule und die Felix-Metzmacher-Schule in Langenfeld — für die Anne-Frank-Schule in Mettmann ist die Schließung ebenfalls für 2018 vorgesehen. Weiter befinden sich die Elsa-Brandström-Schule in Ratingen und die Hardenbergschule in Velbert-Neviges in der Auflösung.

Fast wie ein gallisches Dorf wirkt da die Carl-Fuhlrott-Schule an der Rankestraße in Hochdahl. Stabile Anmeldezahlen, 400 Schüler und ein mehrfach ausgezeichnetes Konzept zur Berufsorientierung stimmen Schulleiterin Karin Malzkorn positiv: „Unser System hat Zukunft.“ Bisher keinen Schließungsdiskussionen ausgesetzt, ist auch die Gemeinschafts-Hauptschule Martin-Luther-King in Velbert.

Anders sieht es in Haan aus. Die Schülerzahlen der Hauptschule „Zum Diek“ seien dramatisch eingebrochen. „Eine mindestens zweizügige Hauptschule, wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, ist in Haan nicht mehr realisierbar. Dies hat zur Konsequenz, dass die Hauptschule keine Genehmigung zur Fortführung erhält und auslaufen muss. Damit teilt sie das Schicksal vieler Hauptschulen“, erläuterte Uwe Elker, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, zuletzt. Offiziell könne über den Fortbestand der Haaner Hauptschule allerdings erst nach einem noch anstehenden Ratsbeschluss der Stadt über die Errichtung einer Gesamtschule entschieden werden, teilt Jessica Eisenmann mit.

Nebenan, in Hilden, werden die Gebäude der kürzlich geschlossenen Hauptschule an der Furtwänglerstraße der Volkshochschule und einer Kindertagesstätte Platz bieten, der Umbau läuft.

Am 24. Juni verabschiedete sich der letzte Jahrgang der Anton-Schwarz-Schule, somit schließt sich das Kapitel Hauptschule auch in Monheim für immer. Jutta Jörns, zuletzt eine der beiden kommissarischen Leiter, gehtnach 30 Jahren Lehrerzeit an der Erich-Klausener-Straße in den Ruhestand. Mit sehr viel Engagement hatte es das verbleibende Kollegium, am Ende waren es nur noch sechs Lehrer, geschafft, alle Elemente des Schullebens wie Schulbüdchen, Praktika, Lauftag und Ausflüge aufrecht zu halten, so dass die Schüler nicht den Eindruck hatten, sie seien „die letzten Mohikaner“. „Ohne die Schulsozialarbeiter, die die Stadt finanziert, hätten wir das aber nicht geschafft“, bekannte Martin Paeslack, kommissarischer Leiter. „Die Schulformen unterliegen gesellschaftlichem Wandel“, stellte Paeslack n fest. Er wird nach den Sommerferien an die Sekundarschule wechseln, die an Stelle von Haupt- und Realschule getreten ist. Sekundarschulen bieten die Möglichkeit, alle Abschlüsse der Sekundarstufe I zu erwerben.