Im Naturbad lässt es sich aushalten
Bei 30 Grad suchten gestern rund 2500 Gäste Abkühlung im Naturbad — heute wird es noch heißer.
Mettmann. Sven Wermann und seine drei Kollegen hatten gestern keine Langeweile. Die Bademeister mussten alles im Blick behalten, denn zum ersten Mal in diesem Jahr kamen über 2500 Badegäste ins Naturbad. Bei einer Wassertemperatur von 21 Grad erfrischten sich viele Gäste — nicht nur aus Mettmann, sondern aus der ganzen Region — im ungechlorten Wasser.
Für Patricia Wellmann aus Mettmann ist die Wasserqualität mit ein Grund ins Naturbad zu kommen. „Es ist herrlich erfrischend und sehr weich“, sagt sie. Ihre Freundin Birgit Cyganek pflichtet ihr bei. „Außerdem ist das Bad gut erreichbar. Hier herrscht eine sehr schöne familiäre Atmosphäre und die Preise sind moderat geblieben.“
In dieser Saison gab’s Startschwierigkeiten: zunächst das schlechte Wetter, dann Personalprobleme. Erst am 25. Juni öffneten die Pforten des Naturbades. Doch diese Startschwierigkeiten sind vergessen. Jetzt zählt nur noch das Wetter. Die vier avisierten Strandkörbe sind noch nicht angeschafft worden. „Wir haben kein Geld“, sagt Wermann. Dafür gibt es aber 17 Liegen, die man für zwei Euro am Tag mieten kann. Binali Erdogan, seit 2004 Pächter des Kiosks, hofft ebenfalls auf gutes Wetter. Er hatte erst drei Tage in dieser Saison geöffnet. Gestern jedenfalls waren türkische Pizza, Pommes, Döner und natürlich Eis sehr gefragt.
Im vergangenen Jahr wurde viel Geld in die neue Umrandung des Kinder- und Nichtschwimmerbeckens investiert. Die Holzpalisaden sind Geschichte, abgeflachte Betonsteine in Natursteinoptik haben sie abgelöst. Das Naturbad kommt ohne Chemie aus. In einem geschlossenen Kreislauf wird das gebrauchte Wasser über die Überlaufrinnen des Badebeckens in die biologische Aufbereitungsanlage, die Geomatrix, gepumpt.
Dort durchfließt das Wasser Kies- und Sandschichten, bevor es als gereinigtes Wasser über Düsen wieder dem Badebecken zugeführt wird. Dadurch wird stets eine optimale Durchströmung des Badebeckens erreicht. Beheizt wird das Bad ausschließlich durch die Sonne. Bei Hochbetrieb wird das Beckenvolumen von 3 200 Kubikmeter etwa zweimal täglich umgewälzt. Die Frischwasserversorgung des Badebeckens erfolgt umweltbewusst über einen eigenen Brunnen. Wermann und seine Kollegen untersuchen täglich das Wasser auf Keime. „Alles tipptopp“, sagt der Schwimmmeister.