Denkmäler in Hochdahl: Heimatgeschichte mit begrenzter Haltbarkeit

Nach Kritik des Bürgervereins Hochdahl sichert die Stadt zu, sich um den Gartenpavillon im Bayer-Park zu kümmern.

<strong>Hochdahl. Die Vorstellung klingt verlockend: Die Denkmalschutzbeauftragte der Stadt schickt ihrem Chef, Bürgermeister Arno Werner, einen Bußgeldbescheid, weil er sich nicht um den Erhalt des Gartenpavillons im Bayer-Park kümmert. Prinzipiell könnte diese Hauspost brisanter Art auf die Reise gehen, denn die Stadt ist Eigentümerin des Pavillons. Und deren oberster Vertreter ist - genau, der Bürgermeister.

Dass der beschriebene Schriftverkehr dennoch nicht fließen wird, mag bedauerlich sein, hat jedoch einen erfreulichen Grund: "Wir werden uns mit dem Erhalt des Pavillons beschäftigen", kündigte Technischer Dezernent Klaus-Dieter Holst gestern an.

Was ja nicht grundsätzlich gegen ein solches Verfahren spricht. Wenn es der Besitzer jedoch auf die Spitze treiben möchte, lässt er sein Denkmal so lange verfallen, bis die Stadt eingreift - und es übernimmt. Das Interesse einer Kommune, ihren Gebäudebestand auf diese Weise zu mehren, ist mit Hinblick auf die Unterhaltskosten nicht vorhanden.

Auer verweist in diesem Zusammenhang auf die Weiße Villa auf dem Gelände von Pose-Marré. Hartnäckig halten sich Geschichten, dass die Vorbesitzer nichts unversucht gelassen haben sollen - vom löchrigen Dach bis zu geöffneten Fenstern bei Dauerregen - um sich des Gebäudes entledigen zu können.

Beim Pavillon kann sich die Stadt eine solche Taktik nicht leisten, ohne öffentlich an den Pranger gestellt zu werden. "Eine Sanierung würde den Haushalt nicht unerheblich belasten", sagt Holst. Vor 19 Jahren wurde der um 1900 als Teehaus errichtete Pavillon bereits einmal saniert - für 50000 Mark. Was mit dem achteckigen Unterstand passieren soll, sei daher eine politische Entscheidung, so Holst.