Der nächste Schritt in Richtung Windhövel-Center?

Am Freitag beraten zwei Fachausschüsse über zwei Bauvoranfragen von einem Investor zum Bebauungsplan Windhövel.

Haan. Am Freitag kommen die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses sowie des Wirtschaftsförderungs- und Liegenschaftsausschusses zu einer gemeinsamen Sondersitzung zusammen. Auf der Tagesordnung steht nur ein Tagesordnungspunkt: der Bebauungsplan 143 "Windhövel".

Der Grund für die Zusammenkunft ist weder das Verfahren vor der Vergabekammer zwischen Verwaltung und der Firma HBB aus Lübeck noch der Bürgerantrag von Hans-Peter Bretschneider. Es sind vielmehr zwei Bauvoranfragen für zwei Projekte im Bereich des geplanten Windhövel-Centers von einem Investor, über die nichtöffentlich beraten wird. "Es geht darum, ob und in welchem Umfang diesen Bauvoranfragen stattgegeben wird", sagte am Mittwoch Bürgermeister Knut vom Bovert auf Nachfrage.

"Das heißt aber nicht, dass automatisch auch eine Baugenehmigung erteilt wird", fügte er noch hinzu. "Eine Bauvoranfrage wird gestellt, bevor man richtig Geld in die Hand nimmt", sagt vom Bovert. Der Investor stelle konkrete Fragen, was er darf und was er nicht darf. Was die Stadt ihm dann zusichere, müsste sie auch im Baugenehmigungsverfahren einhalten.

In Bezug auf die Bauvoranfragen des Investors gebe es keine vorgefertigte Meinung der Verwaltung, sagt vom Bovert. Mehr wollte er zu dem Investor nicht sagen. Fakt ist aber, dass sich allein die Immobilien-Treuhand GmbH (ITG) aus Düsseldorf, die der Stadt bereits konkrete Pläne für ein Einkaufszentrum vorgelegt hatte, Kaufoptionen auf Grundstücke in der Innenstadt noch vor der europaweiten Ausschreibung des Projekts gesichert hatte. Die Flächen braucht die ITG, um das Zentrum bauen zu können. Diese Option läuft am 31. Dezember dieses Jahres aus. Ob die Grundstückseigentümer diese verlängern werden, weiß vom Bovert nicht.

Diese Kaufoption der ITG ist auch ein Grund, warum die Stadt nicht mehr mit dem Unternehmen HBB aus Lübeck verhandelt, das im Gegensatz zur ITG alle Anforderungen der europaweiten Ausschreibungen erfüllt hat. "Aber deren Konzept war nicht umsetzbar, weil sie nicht in der Lage waren, sich die für ihr Projekt erforderlichen Grundstücke in der Innenstadt zu beschaffen", sagte vom Bovert.

Ein Grund für das Lübecker Unternehmen vor der Vergabekammer gegen die Stadt zu klagen. Der Termin für die mündliche Verhandlung war für den 23. Dezember anberaumt, wurde gestern aber auf den 28.Dezember vertagt. Vom Bovert: "Wir werden jetzt von unserer Seite einen Verlegungsantrag stellen, weil bislang keiner der Beteiligten an diesem Tag zugegen ist."

Auf die Frage, ob ein Beschluss über die Bauvoranfrage am Freitag entscheidend für die Realisierung des Windhövel-Einkaufszentrums ist, sagte vom Bovert: "Die einen sagen so, die anderen so."