Die „Aulen“ ehren Mr. Mettmann

Ob Hilfe, Handel oder Brauchtum — Paul Brenger (93) hat das gesellschaftliche Leben wie kaum ein anderer Bürger mitgeprägt.

Mettmann. Paul Brenger (93) ist am Freitagmorgen in den erlauchten Kreis der Ehrenmitglied der Bürger- und Heimatvereinigung „Aule Mettmanner“ aufgenommen worden.

Im Stadtgeschichtshaus würdigte der Vorstand damit Brengers „unermüdlichen Einsatz für den Heimatgedanken, für Mettmann und die Bürger- und Heimatvereinigung“, wie es in der Ehrenurkunde steht.

Paul Brenger gehört den „Aulen Mettmanner“ seit 60 Jahren an. Er ist das dienstälteste Mitglied des Heimatvereins, der 1000 Mitglieder zählt. Gegründet wurden die „Aulen“ im Jahre 1952.

Aber nicht nur bei den „Aulen“ setzte sich Brenger für Traditionen und Heimat ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete er sich der Neugründung der St. Georgspfadfinder. Und er gründete mit Helfern das erste Jugendwohnheim im Kreis Mettmann — in Schloss Hardenberg in Neviges. Zudem hatte sich Brenger auch für den Bau des Christopherus-Heims an der Oberen Talstraße eingesetzt, in dem 60 junge Männer unterkamen.

Das gesellschaftliche Leben in Mettmann hat Paul Brenger jahrzehntelang mitgeprägt, ob als Schützenkönig der St. Sebastianus Schützenbruderschaft in den Jahren 1954/55 oder als Unternehmer des ersten Geschäftes mit Haushaltswaren an der Herrenhauser Straße, das mit großen Ausstellungsräumen auf Selbstbedienung ausgerichtet war. Danach gründete Brenger noch mehrere Firmen.

Brenger war 1971 Mitbegründer der Park- und Werbegemeinschaft (heute „Mettmann Impulse“), und er war mit Waldemar Murjahn und Ernst-August Kortenhaus einer der Gründungsväter des Blotschenmarktes.

25 Jahre war Brenger mitverantwortlich für den Mettmanner Weihnachtsmarkt. Mettmann war und ist ihm immer eine Herzensangelegenheit gewesen, auch wenn er seit 27 Jahren in Wülfrath lebt. „Aber ein Wülfrather ist er nie geworden. Er ist ein Mettmanner geblieben“, sagte seine Frau Rosel am Freitag.

Im vergangenen Jahr überreichte Brenger der Stadt 115 Ordner, die er über Jahrzehnte über die Geschichte Mettmanns zusammengetragen und dokumentiert hatte. Sie stehen jetzt im Stadtarchiv. Auch mit 93 Jahren sitzt er noch am Schreibtisch, um die Geschichte Mettmanns fortzuschreiben.