Ratshaus-Personalie Andrea Kotthaus verlässt Verwaltung
Mettmann · Seit dem Jahreswechsel ist die Volljuristin und bisherige Leiterin des Rechts- und Ordnungsamtes in gleicher Funktion in Haan tätig.
Die Verwaltung der Kreisstadt Mettmann muss seit Jahresbeginn ohne juristischen Sachverstand in den eigenen Reihen auskommen. Die Volljuristin Andrea Kotthaus (38) ist nicht mehr Leiterin des Rechts- und Ordnungsamtes. Sie trat zum Jahreswechsel ihre neue Position in der Stadtverwaltung von Haan an und leitet seither dort das Ordnungsamt samt Rechtsabteilung.
Der Abgang von Andrea Kotthaus fand in Mettmann in aller Stille statt und wurde von Stadtsprecher Thomas Lekies am Mittwoch minimalistisch kommuniziert: „Frau Andrea Kotthaus ist Ende des vergangenen Jahres als Leiterin des Rechts- und Ordnungsamtes aus der Verwaltung der Kreisstadt Mettmann ausgeschieden. Ihre Stelle wird in Kürze ausgeschrieben und hoffentlich schnell wieder besetzt. Bis dahin zeichnet Bürgermeister Sandra Pietschmann bei juristischen Fragen übergangsweise verantwortlich und lässt sich gegebenenfalls juristisch beraten.“ Pietschmann ist Diplom-Kauffrau.
Durch das Fehlen jedweder Dankesformeln entsteht der Eindruck einer gewissen Schmallippigkeit der Mettmanner Bürgermeisterin. Ganz anders klingt die neue Chefin von Andrea Kotthaus, die Haaner Bürgermeisterin Bettina Warnecke: „Frau Kotthaus hat sich in einem Bewerbungsverfahren hier in Haan gegen eine ganze Reihe guter Mitbewerberinnen und Mitbewerbern durchsetzen können.“ Anfang Februar werde sie in einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt. „In Haan bekommen neue Amleiterinnen und -leiter einen Monat Zeit, um sich einzuleben“, sagt Warnecke.
Andrea Kotthaus hatte im November 2018 die Leitung der Abteilung für Recht und Ordnung in Mettmann übernommen. Sie stammt aus Wuppertal und studierte in Regensburg Jura. Ihr Referendariat absolvierte sie im Oberlandesgerichtsbezirk Düsseldorf mit dem Landgericht Wuppertal als Stammdienststelle.
Nach dem Staatsexamen leitete Kotthaus ab 2014 in der baden-württembergischen Kreisstadt Mosbach das Rechts- und Ordnungsamt und wechselte nach Mettmann.
Hier bekam Andrea Kotthaus rasch weitere Aufgaben. Sie leitete unter anderem die Durchführung von Wahlen, war erste Ansprechpartnerin in Personalangelegenheiten und betreute die städtische Impfaktionen. Dass mit ihrem Abschied eine juristische Wissenslücke in Mettmann entsteht, kritisiert FDP-Fraktionschefin Andrea Metz: „Die FDP hat im vergangenen Jahr mehrfach vor solch einer Situation gewarnt und die rasche Neusetzung der Stelle des ersten Beigeordneten gefordert.“
Der bisherige Amtsinhaber Dietrich Stang war im März mit einem goldenen Handschlag verabschiedet worden. Grünen-Fraktionsvize Rebecca Türkis sagte: „Wir bedauern den Abgang von Frau Kotthaus, denn wir Grüne haben immer gut mit ihr zusammengearbeitet.“ Nun sei man gespannt auf die Vorschläge der Bürgermeisterin zur Neuordnung der Mettmanner Verwaltungsspitze. SPD-Fraktionschef Flortian Peters sagte: „Wir wünschen Frau Kotthaus alles Gute für ihre neue Aufgabe und hoffen auf eine baldige Wiederbesetzung der Amtsleitung.“