Ein neue Mitte für Mettmann

Die evangelische Gemeinde will ein neues Gemeindehaus bauen. Es könnte ein städtebauliches Geschenk für die Stadt werden, meint Pfarrer Ernst Schmidt.

Mettmann. Eine neue Mitte. So heißt der Entwurf zum Neubau des Gemeindehauses, den die Jury zum Sieger gekürt hat. Demnach könnte in der Baulücke hinter der evangelischen Kirche an der Freiheitstraße bald ein Flachdachbau mit einer Fensterfront hin zur Kirche stehen.

Eine große Treppe soll den Kirchhof vom Lavalplatz aus zugänglich machen. Die Stufenkonstruktion setzt sich nach den Plänen der Architekten im Neubau selbst fort.

"Damit würden wir der Stadt ein städtebauliches Geschenk machen", meint Pfarrer Ernst Schmidt. Noch stehe allerdings nicht fest, ob dieser oder ein anderer der preisgekrönten Entwürfe umgesetzt wird.

"Wir warten noch darauf, dass sich das neu gewählte Presbyterium konstituiert. Die Mitglieder werden dann das letzte Wort haben", kündigt er an. Der Kirchengemeinde sei es wichtig gewesen, dem neuen Presbyterium die Entscheidung zu überlassen. "Sonst hätten die Mitglieder die Beschlüsse ihrer Vorgänger mittragen müssen."

Spätestens in zwei Monaten rechnet Pfarrer Schmidt mit einer Entscheidung, die dann zumindest die grobe Richtung vorgeben soll. Insgesamt sieben Architekten hatte die Kirchengemeinde angeschrieben. Bedingung für die Teilnahme am Architekturwettbewerb war unter anderem Erfahrung beim Bau ähnlicher Gebäude.

Außerdem hatte das Presbyterium beschlossen, ortansässige Architekturbüros nicht zuzulassen. Neben dem ersten Platz gibt es zwei dritte Plätze, die ebenfalls einen interessanten Entwurf aufweisen. Spätestens 2012 soll das mit etwa 1,2 Millionen Euro kalkulierte Projekt gebaut sein. Dann könnte sich auch die Inneneinrichtung der Kirche verändern.

Das Presbyterium hatte die Architekten gebeten, sich auch darüber Gedanken zu machen. So sieht ein Entwurf einen verschiebbaren Abendmahlstisch inmitten von Stuhlreihen vor. "Das ist eine interessante Variante, die mehr Platz für Ausstellungen möglich machen würde. So könnten wir den Dialog von Kunst und Kirche voranbringen", findet Pfarrer Schmidt.

Jetzt sei jedenfalls der richtige Zeitpunkt, um alles auf den Tisch zu bringen und zu diskutieren. "Noch sind die Kirchenbänke nicht ausgebaut. Grundsätzlich wollen wir uns als Kirche aber den Menschen öffnen".

Zuvor müssten allerdings noch grundsätzliche Fragen rings um den Neubau und die Finanzierung geklärt werden. Fest steht der Verkauf des Gemeindehauses an der Friedhofstraße.

"Damit liegen wir einfach nicht zentral genug", meint Pfarrer Schmidt. Vom Verkauf der Immobilie sei jedoch auch die angrenzende Kindertagesstätte "Regenbogenhaus" betroffen. Ob an anderer Stelle neu gebaut oder einzelne Gruppen in anderen Einrichtungen untergebracht werden sollen, stehe derzeit noch nicht fest.