Kinder: Modellprojekt für die Schwächsten

Awo-Kita will auch behinderte Kinder unter drei Jahren betreuen.

Haan. Die Kinder werden immer jünger, das Spielgerät immer älter: Auch in der integrativen Awo-Kindertagesstätte am Bollenberger Busch machen sich die Zeichen der Zeit bemerkbar.

Grund genug also, neue Wege zu gehen: Die Einrichtung, die aktuell 95 Kinder in fünf Gruppen besuchen, will sich an einem Modellprojekt der Landesregierung beteiligen, das auch Kinder unter drei Jahren mit einem Förderbedarf in den Kindergartenalltag integriert.

"Zurzeit werden bei uns 15 Kinder mit Behinderungen in drei Gruppen à Kinder betreut", sagt Kita-Leiterin Barbara Quednau. Davon erhalten zwei schwerst mehrfachbehinderte Kinder eine 1:1-Versorgung.

Wie der Betreuungsschlüssel für die Kinder unter drei Jahren dann aussehen soll, steht aber noch nicht fest. Barbara Quednau: "Wir wissen noch keine Einzelheiten, erhoffen uns aber gute Chance an dem Projekt beteiligt zu werden. Schließlich habe wir jahrelange Erfahrung in der Betreuung behinderter Kinder."

Bis es soweit ist, können sich die Mädchen und Jungen derzeit an einem neuen Außenspielgerät erfreuen. Manfred Wagner von der gleichnamigen Immobilienfirma aus Velbert/Haan, dessen Kinder die Einrichtung ebenfalls besucht haben, hat nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr der Kindertagesstätte die Eisenbahn aus Holz spendiert.

Seit gut vier Wochen schmückt sie das Außengelände des Kindergartens, gestern wurde sie offiziell übergeben.

"Auf der können sowohl kleine als auch große Kinder spielen", sagt Erika Henners, die erste Vorsitzende des Kita-Fördervereins. "Wenn die zu betreuenden Kinder immer kleiner werden, muss auch Spiellandschaft angepasst werden", ergänzt Kita-Leiterin Barbara Quednau.

Zurzeit wird am Bollenberger Busch nur ein zwei Jahre altes Kind betreut, doch mit dem neuen Kinderbildungsgesetz (Kibiz) wird diese Zahl im kommenden Kindergartenjahr auf voraussichtlich fünf ansteigen.