Wetterin Erkrath: Endlich ist der Sommer da

In Erkrath blüht das Leben auf. Die Fußgängerzone füllt sich, die Cafés sind voll besetzt. Hoch „Marco“ macht’s möglich.

Erkrath. Gut gelaunt düst Axel Brockmann nach draußen. In der Hand die randvolle Gießkanne. "Ich muss die Blumenkübel wässern", strahlt der Kneipier der "Postwirtschaft" übers ganze Gesicht. "Endlich." Draußen hat er bereits alles hergerichtet. Unter dem überdimensionalen Sonnenschirm stehen Tische und Stühle bereit und warten auf die ersten Kunden.

"Das wurde auch Zeit. Die Winterdepression hat lange genug gedauert", freut sich der Wirt und hofft, dass das Geschäft vor allem während der Pfingsttage richtig brummt. Die Aussichten sind gut, denn laut dem Deutschen Wetterdienst soll Hochdruckgebiet "Marco" noch bis mindestens nächste Woche für Temperaturen um die 25 Grad und drüber sorgen.

"Aber unabhängig vom Umsatz. Ich freue mich einfach. Mit dem Wetter kommt die gute Laune nach draußen", meint Brockmann, der das "ganze Lamentieren" nicht mehr hören konnte. "Diese zum Teil triste Lebenseinstellung hatte garantiert auch mit dem trüben Wetter zu tun."

Strahlemann und Söhne heißt es seit einigen Tagen auch bei Jennifer Koritzki. Die junge Frau schlendert durch die Fußgängerzone und genießt es, einfach draußen in der Sommerfrische zu sein. "Die ersten Besuche im Freibad habe ich bereits hinter mir. Ich war schon im Hildener Waldschwimmbad und natürlich hier im Neanderbad."

Für Maria Barda macht sich vor allem ein italienisches Lebensgefühl breit. Schließlich ist sie gebürtige Neapolitanerin. Zwar lebe sie schon seit über 30Jahren in Deutschland und kenne das oft schlechte Wetter nur zu gut. "Aber zuletzt", sagt sie, "hat mir dieses Grau in Grau doch sehr zu schaffen gemacht. Jetzt ist es dagegen herrlich."

Richtig sommerlich zumute ist Angelika und Siegfried Nagel. Das Ehepaar ist an einem arbeitsfreien Tag auf dem Weg zum Geburtstagsbrunch eines Freundes und macht einen Abstecher durch die Fußgängerzone. "Jetzt geht es endlich wieder nach draußen - und in den Garten." Wie Maria Barda macht Angelika Nagel italienisches Flair aus.

"Man spürt es, wie die Leute miteinander reden, wie auf der Straße in Italien." Während vor kurzem noch Griesgrämigkeit herrschte, höre man jetzt überall richtiges Geschnatter. "Die Menschen gucken auch ganz anders", meint sie und zeigt auf die zusehends voller werdende Fußgängerzone. Recht hat sie: Im Café gegenüber ist kein einziger Platz mehr frei.