Gastronomie in Mettmann „El Greco“ schließt für immer

Mettmann · Zum vierten Mal innerhalb von drei Jahren sucht der Mettmanner Hof neue Betreiber.

El Greco schließt: Der Mettmanner Hof macht sich wieder einmal auf die Suche nach neuen Pächtern.

Foto: Dirk Neubauer

(dne) Das El Greco Restaurant im Mettmanner Hof ist geschlossen. Diese in sozialen Medien sichtbare Nachricht haben die Pächter der Traditionskneipe auf Nachfrage bestätigt. Am Sonntag, 21. Juli, wurde zum letzten Mal geöffnet. Über Einzelheiten und Gründe wollte der Geschäftsführer nicht sprechen. Damit sucht der Mettmanner Hof zum vierten Mal in drei Jahren neue Pächter.

Nachdem die in der Bevölkerung beliebten Pächter Dora und Ioannis Papadopoulos rund 30 Jahre den „Mettmanner Hof“ geführt hatten und 2021 in den Ruhestand gingen, gaben sie den Staffelstab weiter an Spyros und Olga Gkoutsikos sowie Spyros Lazaridis. Dieses Trio blieb nur zwei Jahre und übergab im Sommer 2023 die Leitung an Haris Sapounas und Sofia Vavitsa.

Die jetzigen Inhaber wollten vom bewährten, langjährigen Konzept abweichen und dem Restaurant ein neues Image verpassen. Fast drei Monate dauerten 2023 die Sanierungsarbeiten des Lokals. Alle Räume bekamen neue Fußböden, neue Tische und Stühle und Leuchten. Der Thekenbereich erschien in einem völlig neuen Stil. Die Theke wanderte an einen neuen Standort und wirkte deutlich moderner. Die Barhocker entfielen. Die Kneipen-Atmosphäre sollte der eines gediegenen Speiserestaurants weichen – wie Haris Sapounas noch im Dezember 2023 erklärte.

In sozialen Medien hebt er die vielen positiven Bewertungen zu seinem neuen Konzept hervor. Und verteidigt es gegen Kritik, die neuen Wirtsleute hätten alle Stammtische rausgeschmissen und darauf gedrungen, dass an den Tischen nicht bloß getrunken werden durfte, sondern auch etwas verzehrt werden musste. Diese Kritik stimme nicht, so der Pächter.

Im Netz wurde die Nachricht von der Schließung des El Greco überwiegend mit Bedauern aufgenommen. Manche Nutzer vermuteten, dass auch schlechte Online-Bewertungen dazu geführt hätten, dass Gäste fernblieben. Hat die ohnehin gebeutelte Gastronomie es heutzutage schwer gegen überzogene und teils falsche Kritiken im Netz? Thorsten Hellwig, Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga NRW sagt: „Pauschal lässt sich sicherlich festhalten, dass die Macht von Bewertungsportalen gestiegen ist, vor allen Dingen, wenn man sich an Orten nach Hotels, Restaurants oder Cafés umschaut, die man nicht kennt.“ Allerdings dürfe man nicht pauschal dem Internet die Schuld geben, wenn ein Lokal schließt: „Meiner Einschätzung nach tendieren Gäste grundsätzlich eher zu positiven Bewertungen. Das sollte man nutzen und zu Bewertungen auffordern. Wenn es zu Beanstandungen kommt, ist es sinnvoll, diese geboten ernst zu nehmen und möglicherweise als Hinweis für eine Verbesserungsmöglichkeit in Bezug auf Produkt, Service oder Kommunikation zu sehen.“

Der Kult-Wirt Peter Ratajczak vom Dingle’s Irish Pub sieht das ähnlich: „Wenn bei uns mal eine schlechte Bewertung dabei ist, sieht man, dass da echte Menschen ihre Meinung sagen.“ Außerdem wisse man als Wirt dann, was schief gelaufen sei und könne mit dem Küchen- oder dem Serviceteam etwas daran ändern. Ratajczak: „Das ist mir lieber, als wenn sich ein Gast ärgert, stumm geht und nie wieder kommt.“