Erkrath/ A 3: In sechs Wochen beginnen die Arbeiten an der Zufahrt

Auf rund 500 Metern wird die Beschleunigungsspur verlängert.

Erkrath. "Die Ausschreibung ist gelaufen. Jetzt sichten wir die Angebote", sagt Heinz-Gert Biewald, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen NRW.

"Die Abgabefrist läuft bis Ende nächster Woche. Dann kann es losgehen." In rund sechs Wochen also, so der Verkehrsexperte am Dienstag im WZ-Gespräch, könne mit dem Aus- und Weiterbau des Beschleunigungsstreifens auf der Autobahn 3 begonnen werden.

Die Dauer schätzt er auf vier bis sechs Monate, kosten wird die Maßnahme "um die zwei Millionen Euro". Vorausgesetzt natürlich, das Wetter spielt mit, und Schnee und Frost lassen Zeit und Geld nicht in die Höhe schnellen.

Erleichtert werden soll mit der neuen Spur die Zufahrt von der A46 aus Richtung Wuppertal auf die A 3 in Richtung Oberhausen. Bisher fließt der Verkehr über eine Tangente, die anfangs zwar zweispurig ist, sich dann aber auf eine Spur verjüngt. Parallel zur A3 läuft dieser Beschleunigungsstreifen noch einige Meter weiter, um dann jedoch abrupt zu enden.

Wer es bis dahin nicht geschafft hat, sich in die A 3 einzufädeln, muss über den Standstreifen. Eine Bredouille, in der vor allem Lkw-Fahrer immer wieder stecken. Zu allem Überfluss sorgt dieser kurze, einspurige Beschleunigungsstreifen - vor allem während des Berufsverkehrs - für Rückstaus bis auf die A 46.

Künftig wird diese Auffahrt rund 500 Meter länger und zweispurig. Biewald: "Danach geht sie einspurig in den jetzigen Standstreifen über. Er wird für die nächsten knapp drei Kilometer quasi zur vierten Spur und durch Markierungen gekennzeichnet."

Friedrich Faber, Vorsitzender des Bürgervereins Hochdahl, wusste am Dienstag nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. Freuen darüber, dass es mit den Rückstaus ein Ende hat und vielleicht auch der Geräuschpegel, dem die Anwohner ausgesetzt sind, geringer wird.

Ärgern darüber, dass Straßen NRW nicht bis 2011 gewartet hat. Denn dann steht die Komplettsanierung der A 3 zwischen Hildener Kreuz und Mettmann an. "Statt das Ganze in einem Rutsch zu machen, haben wir jetzt zweimal eine Baustelle - mit allem Drum und Dran. Von den Kosten ganz zu schweigen."

Außerdem warte man schon so lange auf die Beschleunigungsspur, dass es darauf auch nicht mehr ankomme. "Und: Die Ergebnisse des von der Stadt in Auftrag gegebenen Lärmaktionsplans liegen noch nicht vor." Nicken erntet Faber von Bürgermeister Arno Werner.

"Der Beschleunigungsstreifen hat zwar keine Auswirkungen auf unsere Resultate. Aber warum jetzt nicht mehr bis 2011 gewartet wurde, verstehe ich auch nicht."

Zur Erinnerung: Seit Jahren kämpfen der Bürgerverein und seit einiger Zeit auch die Initiative Echt-laut-in-Erkrath für einen offenporigen Asphalt, der die Fahrgeräusche verringert. Ein Ansinnen, das man spätestens bis 2011 durchsetzen will. Für die neue Zufahrt wird zwar lärmschluckender Splitmastixasphalt verwendet - aber eben kein offenporiger.

"Splitmastix ist messbar, aber nicht hörbar leiser", muss auch Biewald zugeben. Und warum wartet Straßen NRW nicht bis 2011? "Weil wir den Verkehrsfluss endlich in den Griff kriegen wollten."