Angeblich Amoklage: Großeinsatz in Krefeld mit Hubschrauber: Polizei schießt auf Verdächtigen
EILMELDUNG
Angeblich Amoklage: Großeinsatz in Krefeld mit Hubschrauber: Polizei schießt auf Verdächtigen

Erkrath: Abwehrschlacht gegen Verlockungen am Rande

Die Ansiedlung von Discountern in den Außenbereichen der Stadt soll verhindert werden.

Erkrath. Der Name des Bewerbers kommt Helmuth Hentschel nicht über die Lippen. Er spricht von einem "Discounter". Dabei tut es gar nicht weh, "Lidl" zu sagen. Der Konkurrent von Aldi ist es nämlich, der gerne einen Markt an der Max-Planck-/Ecke Gerresheimer Landstraße eröffnen würde.

Das zu verhindern, hat zurzeit oberste Priorität im Rathaus. Von "Abwehr" spricht Planungsamtsleiter Werner Rutz und meint damit nicht die Ballkünste Philipp Lahms. Um die Verteidigung gegen unerwünschte Anbieter mit einer Verkaufsfläche von über 800 Quadratmetern zu stärken, soll in der kommenden Woche ein Einzelhandelsgutachten verabschiedet werden. "Es eilt", sagt Rutz.

Dieses Gutachten legt nämlich - entgegen der Begrifflichkeit - nicht etwa nahe, ob ein Fischhändler an der Bahnstraße oder ein Schuhgeschäft am Hochdahler Markt eröffnen dürfen. Es geht um Abgrenzung. "Das Gutachten definiert den Bereich, in dem großflächige Anbieter mit Zentrumsrelevanz zulässig sind", formuliert Technischer Dezernent Fabian Schmidt.

Das bedeutet, dass Erkraths oberste Stadtentwickler nichts dagegen haben, wenn Lidl den Antrag stellen würde, direkt auf den Neuenhausplatz ansässig zu werden. Ein Möbelgeschäft in Randlage hingegen, hat nicht den Hauch einer Chance genehmigt zu werden.

"Diese Festlegung der Versorgungsbereiche nach dem Landesentwicklungsprogramm unterfüttert Stadtentwicklung mit rechtlicher Grundlage", sagt Schmidt. Außerdem sei das ein Schutzmechanismus für den "kleinen" Handel. Es soll gesichert werden, dass nicht noch mehr Kaufkraft aus Erkraths Zentren gelockt wird als das sowieso schon der Fall ist.

Stichwort Zentren: Auch wenn der Einzelhandelserlass ein Hauptzentrum, mehrere Nebenzentren und Nahversorgungsbereiche vorsieht, geht Erkrath eigene Wege: "Wegen der besonderen Struktur der Stadt legen wir Alt-Erkrath und Hochdahl als Hauptzentren fest", sagt Rutz. Alles andere sei nicht realistisch. Unterfeldhaus mit dem Neuenhausplatz wird als Nebenzentrum klassifiziert.