Haan: Kamera überwacht Pavillon

Immer wieder wurde der Pavillon beschmiert und beschädigt. Damit soll jetzt Schluss sein.

Haan. Er ist klein, aber fein, liegt im Herzen der Stadt und lädt die Haanerinnen und Haaner nicht nur bei schönem Wetter zum Verweilen ein. Gemeint ist der Park Ville d’Eu, der seit einigen Jahren sogar seinen festen Platz in der Denkmalliste der Stadt hat.

Noch viel länger jedoch steht der Park Ville d’Eu ganz oben auf der Liste von Randalierern und "Graffiti-Künstlern". Vor allem der Pavillon im Zentrum hat es den Unbekannten angetan. Unzählige Male mussten städtische Reinigungskommandos und Maler ausrücken, um die Schmierereien zu beseitigen und Schäden zu reparieren.

Die Frage, wie dem Ganzen am besten Herr zu werden ist, beschäftigt die Politiker schon seit langem. Jetzt ist es endlich so weit. In etwa sechs bis acht Wochen soll auf dem Lichtmast neben dem Pavillon eine Videokamera ihre Überwachungsdienste aufnehmen. Die rund 8000 Euro dafür sind im Haushalt schon seit 2007 festgeschrieben, nun geht es nur noch um eine einzige technische Feinheit.

"Wir brauchen einen zusätzlichen Telefonanschluss", erklärt Ordnungsamtsleiter Rainer Skroblies. Da es keine Freilandanschlüsse gibt, ist man auf Nachbarschaftshilfe angewiesen. Die katholische Kirchengemeinde nebenan hat bereits ihr "Okay" signalisiert, den nötigen Anschluss in ihrem Pfarrhaus legen zu lassen.

Über das Telefonkabel ist die Kamera angeschlossen und kann die Bilder dann live in die Feuerwache übertragen - der einzige Ort in Haan, an dem eine 24-stündige Überwachung stattfinden kann. Genau das ist die Krux. Skroblies: "Rechtlich dürfen mit der Kamera im Park nichts aufzeichnen. Wir sind daher auf direkte Bilder angewiesen. Und das bringt halt nur etwas, wenn man das Geschehen stets im Blick hat. Und wer wäre dafür besser geeignet als die Feuerwehr, deren Leute im Schichtdienst rund um die Uhr im Einsatz sind?"

Der Chef des Ordnungsamtes ist vom Erfolg des "Big Brother"-Experimentes überzeugt. "Seitdem das Thema verstärkt in der Öffentlichkeit diskutiert wird und uns auch die Polizei unterstützt, haben wir schon den Eindruck, dass die Beschädigungen etwas zurückgegangen sind. Wenn jetzt noch die Kamera zum Einsatz kommt . . ."