Mettmann: Entsetzen und große Trauer nach dem Unfalltod eines 3-Jährigen

Unglück: Der Tod des dreijährigen Jungen schockt die Stadt. Staplerfahrer hatte 1,02 Promille.

Mettmann. Der Tod des drei Jahre alten Jungen bei einem Gabelstapler-Unfall am Montag hat auch am Dienstag in der Stadt für Entsetzen und große Trauer gesorgt. Es war das Gesprächsthema in der Stadt. "Unvorstellbar", "unfassbar" - der tragische Unfall des Jungen auf dem Betriebsgelände eines Getränkemarktes an der Straße Am Kolben verschlägt den Menschen die Sprache: "Ein Alptraum."

Der Junge wollte um kurz vor 13 Uhr mit seiner Mutter und seinem fünfjährigen Bruder den Vater von der Arbeit abholen, der in dem Getränkemarkt angestellt ist. Der Dreijährige durfte dann noch eine Runde auf dem Gabelstapler mitfahren, der von einem 29 Jahre alten Mettmanner gesteuert wurde.

In einer Kurve rutschte der Dreijährige aus der nur durch Planen seitlich abgesicherten Kabine des Arbeitsgerätes und wurde von den Hinterrädern überrollt. Der kleine Junge erlag noch am Unfallort seinen schweren Kopfverletzungen. Die Familie sowie die Mitarbeiter des Unternehmens erlitten alle einen schweren Schock.

Den Fahrer des Gabelstaplers erwartet ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung im Straßenverkehr. Polizeisprecher Frank Sobotta: "Der Unfall hat sich auf einem öffentlich zugänglichen Bereich ereignet." Ein Alkoholtest hat ergeben, dass der 29-Jährige 1,02 Promille im Blut hatte, als sich der Unfall in der Mittagszeit ereignete.

"Ganz, ganz schlimm", kommentierte Polizeisprecher Sobotta die Tragödie. Die Kollegen, die den Unfall aufnehmen mussten, seien sichtlich betroffen gewesen, nachdem sie vom Einsatz zurückgekehrt seien. Unfälle mit Kindern gehen den Rettungskräften immer an die Nieren. "Ich hab’ gehört, dass die Rettungssanitäter der Feuerwehr nach dem Einsatz ihren Dienst beendet haben und sofort nach Hause sind", sagt Sobotta: "So einen Einsatz wünscht man keinem Kollegen."

Der Chef des Getränkehandels stand auch gestern noch unter Schock und konnte nicht arbeiten. Der Betrieb wurde mit einer Notmannschaft aufrecht gehalten.

Unglaublich: Den ganzen Tag über versuchten gestern Boulevard-Blätter und Privatsender an die Familie des Dreijährigen heranzukommen. Sie riefen unter anderem in Mettmanner Kindergärten an und wollten wissen, ob der verunglückte Junge aus ihrer Einrichtung stammte. Trauer und Schmerz sind die Geschäfte, mit denen diese Medien Schlagzeilen und Profit machen.

Das Staatliche Amt für Arbeitsschutz der Bezirksregierung Düsseldorf prüft derzeit noch, ob bei dem Unfall arbeitsrechtliche Verstöße vorgelegen haben. Aber sicherlich durfte der Junge auf dem Stapler überhaupt nicht mitfahren. "Wir dürfen zum Stand der Ermittlungen noch nichts sagen. Die Kollegen waren heute draußen vor Ort", sagte eine Sprecherin des Amtes für Arbeitschutz. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen ebenfalls aufgenommen.