Erkrath: Das Spiel mit dem Glück wird ein teurer Spaß

Finanzen: Zum 1. Januar 2011 erhöht die Verwaltung die Vergnügungssteuer. Doch nicht nur die Spielhallenbetreiber müssen künftig mehr Bares entrichten. Auch Gastwirte bekommen den Ratsbeschluss zu spüren: Sie müssen künftig zehn Prozent des Einspielergebnisses (mindestens jedoch 30 Euro) an die Stadt abtreten.

Erkrath. "Es ist zwar keine Riesensumme - aber immerhin", sagt Kämmereileiterin Gerritje Dornau. "Schließlich kommen auf diese Weise pro Jahr etwa 140.000 bis 150.000 Euro in die Stadtkasse. Geld, das wir wie jede andere Kommune gut gebrauchen können."

Gemeint ist die Vergnügungssteuer, die vom Spielhallenbesitzer über den Spielautomatenaufsteller bis hin zum Betreiber von Bordellen, wie es sie in Unterfeldhaus gibt, zu entrichten ist.

"Dazu gehören aber auch die Veranstalter zum Beispiel von gewerblichen Tanzveranstaltungen", so Gerritje Dornau. "Schließlich werden diese Vergnügen über Eintrittskarten nicht nur finanziert, sondern es werden in der Regel auch Gewinne erwirtschaftet."

Ab dem 1. Januar 2011 darf sich die Kämmereileiterin zumindest über ein "Zubrot" in Sachen Vergnügungssteuer freuen. Denn Teile der Erkrather "Vergnügungsindustrie" müssen nach einem entsprechenden Ratsbeschluss künftig etwas tiefer in die Tasche greifen - und zwar jeden Monat.

Betroffen sind in erster Linie die Betreiber der Erkrather Spielhallen: Die eine steht in Unterfeldhaus, die andere in Alt-Erkrath, vis-à-vis des Rathauses, die dritte am S-Bahnhof Hochdahl.

"Für Apparate mit Gewinnmöglichkeit müssen ab Januar zwölf Prozent des Einspielergebnisses abgeführt werden. Ohne Nachweis werden grundsätzlich 200 Euro fällig. Das war zuvor weniger", sagt Dornau. Obendrein beträgt der zu entrichtende Mindestwert 50 Euro. "Das ist ebenfalls ein Plus von 20 Euro."

Grund für die Erhöhung ist die aufwändige Kontrolle der Automaten. "Bis die ganzen Rechenstreifen ausgewertet sind - das dauert", erklärt die Kämmereileiterin. Und da Personalkosten naturgemäß eher steigen als sinken, fallen selbst für Automaten ohne Gewinnmöglichkeit ab 2011 höhere Abgaben an. "Bislang mussten pro Automat grundsätzlich 50 Euro gezahlt werden. Das werden demnächst 70 Euro sein."

Doch nicht nur die Spielhallenbetreiber müssen künftig mehr Bares entrichten. Auch Gastwirte bekommen den Ratsbeschluss zu spüren: Sie müssen künftig zehn Prozent des Einspielergebnisses (mindestens jedoch 30 Euro) an die Stadt abtreten - sofern ihr Automat Gewinne einspielt. Für Apparate ohne Gewinnmöglichkeit (zum Beispiel Flipper-Automaten) werden 30 Euro fällig.

Weitere Neuerungen: Einrichtungen wie Internetcafés zahlen für ihre PCs zwischen zehn und 15 Euro (je nach Multimediaausstattung). Automaten mit "Gewaltspielen" kosten die Betreiber sogar 500 Euro - pro Stück und Monat.