Erkrath: Die Neue Mitte baut auf Kies

Am Montag beginnt die Sanierung der Altlasten. Gleichzeitig werden Kiespolster für die Neubauten eingebaut.

Erkrath. Der Praktiker ist an den Schuhen zu erkennen. Knöchelhoch sind sie, Schmutz gewohnt und in Pfützen erprobt. Georg Krautwurst weiß, was ihn jenseits des Bauzauns auf dem Gelände von Pose-Marré erwartet: Schlamm, Wasser und Dreck. Eine Kombination, die nicht auf den ersten als Fortschritt des Bauprojektes zu erkennen ist.

Architekten lesen jedoch auch zwischen Trümmersteinen, die noch vom Abriss alter Gebäude auf einem Haufen liegen, und voll gelaufenen Kellerräumen echten Landgewinn heraus. "Da hinten sehen Sie schwarzen Sand", sagt Krautwurst und weist auf den Boden einer Grube zwischen Gerber- und Bismarckstraße.

Und um dieses Schwarze geht es. "Das sind Rückstände der Metallverarbeitung." Die Gussform des Werkstücks wurde früher in den Sand gedrückt - daher der Begriff "Formsand".

Durch das enorme Gewicht der Form wurden die Quarzkörner verdichtet. Anschließend floss das flüssige Metall direkt in die Negativform, die sich im Sand gebildet hatte. "Die Rückstände wurde liegen gelassen", weiß Krautwurst. Bis heute.

In der kommenden Woche beginnt jedoch die Sanierung von Teilen des Bodens im BaufeldD, das hinter dem Zaun entlang des Bavierparks liegt. Auf einer Fläche von 15 000 Quadratmetern - das entspricht der Größe von zwei Fußballfeldern - werden Bagger den Boden bis zu 1,30 Meter Tiefe ausgraben. Den Aushub transportieren Kipplastern zu einer Sondermülldeponie.

Krautwurst: "Die Sande sind nicht giftig. Wir hätten sie auch liegen lassen und mit einer Sperrschicht versehen können." Im Rahmen einer späteren Wohnbebebauung samt Spielplatz wäre das allerdings kaum verkaufsfördernd gewesen.

Wenn der eine Lastwagen mit seiner schmutzigen Fracht das Gelände über die Bismarckstraße verlassen hat, fährt ein anderer über die Gerberstraße ein. Seine Ladung besteht aus Kies, mit der die Löcher gestopft werden. "Der Grund, auf dem wir hier bauen, ist nicht sehr tragfähig", so Krautwurst.

Um diesen Mangel zu kompensieren, "hätten wir entweder Pfähle setzen müssen oder können bis zu zwei Meter tiefe Gründungspolster setzen. Für die zweite Variante haben wir uns entschieden". Damit wird nicht auf Sand, sondern auf Kies gebaut. "Stabiler geht es nicht", versichert Krautwurst.

Und wenn acht Wochen lang täglich 20 bis 30 Lastwagen die 30 000 Kubikmeter Erde abgefahren haben und der Austausch vollzogen wurde, ist der Weg frei für den ersten Spatenstich. "Das wird im Herbst der Fall sein."