Schule in Haan: Mensabau verzögert sich

Ein Erlass des Landes NRW könnte der Stadt 100 000 Euro für den Speiseraum des Gymnasiums bringen. Vor August ist aber keine Entscheidung im Landtag zu erwarten.

Haan. Mensabau, Brandschutz, PCB-Sanierung - im städtischen Gymnasium muss einiges getan werden. Vor einigen Jahren hat die Stadt den Sanierungsstau für das Schulgebäude auf mehrere Millionen Euro beziffert. Geld, das die Stadt nicht hat.

Aber die Politik will, dass mit den notwendigen Arbeiten zumindesten begonnen wird. Die Schule braucht vor allem eine Mensa. Ein entsprechendes Signal hat die Politik (bei Enthaltung der FDP) am Mittwoch im Schul- und Sportausschuss gegeben.

Sie folgte dem CDU-Antrag und stellte außerplanmäßig 80000 Euro für ein Brandschutzkonzept, für erste über den Haushaltsansatz (50000 Euro) hinausgehende Brandschutzmaßnahmen sowie für notwendige PCB-Sanierungen bei der Einrichtung der Mensa bereit.

Unerwartete finanzielle Unterstützung könnte vom Land NRW kommen. "Ein Investitionsprogramm des Landes stellt 100000 Euro pro weiterführende Schule, die eine Mensa einrichten will, zur Verfügung", erläuterte Astrid Ruschke-Schwinghammer, Abteilungsleiterin Schule und Sport.

Einen entsprechenden Antrag auf Förderung - auch für Real- und Hauptschule - will die Stadt so schnell wie möglich stellen.

Aber: Erst wenn der Erlass verabschiedet ist, darf die Stadt Aufträge für die anstehenden Arbeiten vergeben Das wird nicht vor August der Fall sein und bedeutet für das Gymnasium eine weitere zeitliche Verzögerung.

"25 Schüler haben bei uns in den vergangenen Tagen zu Mittag gegessen. Nach den Ferien wird sich diese Zahl bestimmt verdreifachen", sagte Schulleiterin Friederike von Wieser und warb eindringlich für einen Beschluss des Ausschusses.

Damit tat sich vor allem die FDP schwer, die lieber eine konkrete Planung mit genauen Kosten abgewartet hätte, bevor sie außerplanmäßig 80000 Euro bereitstellt.

Denn konkrete Kosten konnte Ute Eden, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements, am Dienstag nicht nennen. Ihre vorsichtige Schätzung: 200000 bis 230000 Euro.

Für den Mensabau - Ute Eden bevorzugt den Begriff Speiseraum - sollen drei Klassenräume zusammengefasst werden. Dabei wird eine PCB-Sanierung unumgänglich sein, wie aktuelle Kontrollmessungen ergeben haben.

"Dort, wo Schulverwaltung und die naturwissenschaftlichen Räume untergebracht sind, liegen die Werte zwischen 300 und 1200 Nanogramm pro Kubikmeter Raumluft", teilte Ude Eden mit. Eine Richtlinie zur PCB-Sanierung schreibt bei Werten zwischen 300 und 3000 Nanogramm eine mittelfristige Sanierung vor.

"Ein unklarer Rechtsbegriff, der uns keine klare Linie vorgibt", wie Eden auf SPD-Nachfrage sagte. In Aula und Sporthalle liegen die Werte um die 300 Nanogramm. Eden: "Dort besteht kein kompletter Sanierungsbedarf." Die mit dem Mensabau anstehende PCB-Sanierung versteht sie als gute Grundlage, mit der man "dann vielleicht zur schrittweisen Sanierung kommen könnte".

Und damit das Gebäude während der Arbeiten nicht "nachverseucht" wird, "orientieren wir uns an Brandschutzabschnitten", sagt Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld. Gearbeitet werde immer zwischen Brandschutztüren. "So können wir die Dichtheit sicherstellen."