Haan: Kunst und Kultur ganz international

Rund um das Haus für Familien wurde am Samstag ein internationales Straßenfest gefeiert.

Haan. "Man muss nur versuchen, ganz vorsichtig zu sein", hat Tamara (7) ihr Erfolgsrezept verraten. Die Grundschülerin hatte sich soeben als "Kistenkletterin" versucht und stolze neun Getränkekisten zwischen ihren Füßen und dem Erdboden unterbringen können, bevor auch sie sich der Schwerkraft geschlagen geben musste.

Das "Kistenklettern" zählte neben der Hüpfburg aus Sicht der Kinder sicherlich zu den Attraktionen des internationalen Straßenfestes, das am Samstag auf dem Gelände des Hauses für Familien am Bandenfeld stattfand.

Sowohl die darin untergebrachte Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt (Awo) als auch der angegliederte Nachbarschaftstreff hatte die Pforten für Besucher geöffnet. "In jedem Kind steckt eben ein kleiner Künstler", stellte eine Besucherin beim Anblick der Kunstwerke fest, die Haaner Kinder präsentierten.

Im Rahmen des Projekts "Guck mal - Kinder und Kunst" hatten sich Mitarbeiter der Awo-Einrichtung und die Kinder mit dem Thema Kunst beschäftigt, um schließlich unter Anleitung des Haaner Malers Alfred Kruchen selbst zu Pinsel und Farbe zu greifen.

"Unsere Kinder sollten einen Zugang zur Kunst bekommen", sagte Projektleiterin Julia Wolff das Ziel der außergewöhnlichen Aktion. Dieser Plan war anscheinend voll aufgegangen, denn die in den vergangenen Wochen entstandenen Werke im Stile Van Goghs und Chagalls nahmen ganze Wände der Kindertagesstätte ein.

Jeder Raum war einem anderen Künstler gewidmet, so dass verschiedene "Themenwelten" entstanden.

"Hundertwasser war bei den Kindern der absolute Renner", stellte Kruchen fest. Der Haaner Künstler nahm auch am Samstag wieder an einem der kleinen Tische Platz, um mit den Kindern zu arbeiten.

Viele von ihnen konnten von der Malerei offensichtlich nicht genug bekommen. "Wir wollen noch eine Prinzessin malen", bekundete die türkischstämmige Dilara (5). Ihre Freundin Ceyda (6) ergänzte: "Natürlich soll sie langes Haar haben."

Menschen aus über 30 Ländern sind im Stadtteil Haan-Ost zu Hause. Dementsprechend international gestaltete sich auch das Kunst-Projekt.

"Die Herkunft der Kinder hat besondere bei der Wahl der Motive eine Rolle gespielt", bestätigte Kruchen.

So hätten viele Kinder Tiere gemalt, die sie aus ihrer Heimat kennen und die nicht in Deutschland anzutreffen sind.