Haan: Ehrung - Jubeln ist ausdrücklich erlaubt

14 Haaner Gymnasiasten werden am Montag von Bundespräsident Köhler empfangen.

Haan. "Super, wir fahren nach Berlin." Für 14 Haaner Gymnasiasten wird die Fahrt in die Bundeshauptstadt von Sonntag bis Dienstag mehr als eine Sightseeing-Tour sein. Sie stehen selbst im Rampenlicht, wenn sie am Montag von Bundespräsident Horst Köhler in Schloss Bellevue empfangen werden: Die Schüler der Klassen neun und elf erhalten für die Teilnahme am Wettbewerb "Alle für eine Welt, eine Welt für alle" einen Sonderpreis.

Ihr Thema: Der Schüleraustausch des Gymnasiums mit dem Senegal. Die Auszeichnung werden sie mit ihren Lehrerinnen Renate Woike und Silvia Haas entgegennehmen.

381 Schulen haben sich bundesweit an dem Wettbewerb beteiligt, der vom Bundespräsidenten und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ausgeschrieben wurde. Mit Wandzeitungen und Webseiten, Plakaten, Videos und Spielen, mit künstlerisch-kreativen Beiträgen wie Songs, Hörspielen, Theater und Musicals zeigten die Jugendlichen, wie sie das Zusammenleben der Menschen in einer globalisierten Welt verstehen.

"Wir haben Haaner Schüler über Afrika und umgekehrt senegalesischen Schüler über Deutschland befragt und das aufgeschrieben. Dazu wurde ein Bild mit einer Brücke gemalt als Zeichen für Schulen, die Brücken in alle Welt schlagen.

Die Meinungen wurden darauf in Sprechblasen festgehalten", beschreibt Renate Woike den Wettbewerbsbeitrag der Gymnasiasten aus der Gartenstadt. "Zwei Pakete haben wir nach Berlin geschickt", erzählt die Lehrerin, die sich seit 1996 maßgeblich für die Patenschaft mit der Mädchenschule im Senegal einsetzt.

200 Gästen werden zur Preisverleihung am Montag auf Schloss Bellevue erwartet. "Wir fahren am Sonntag mit dem Zug nach Berlin und werden Dienstag Abend zurückkommen", sagt Renate Woike. Übernachten werden die Haaner in einem Jugendhotel in Berlin-Wilmersdorf.

"Das liegt schön zentral", so Renate Woike. Mit der Einladung erhielt das Gymnasium auch genaue Anweisungen für das Zusammentreffen mit dem Staatsoberhaupt in dessen Amtssitz. So dürfen natürlich keine Taschen oder gar Mobiltelefone mit ins Schloss genommen werden.

"Der Bundespräsident darf nicht angesprochen werden, sondern muss von sich aus das Wort an einzelne Gäste richten", liest Renate Woike weiter vor. Etwas schmunzeln muss sie bei dem Passus: "Fotografieren, klatschen und jubeln ist erwünscht und ausdrücklich erlaubt." Im Gegensatz zur Sitzordnung gilt keine Kleiderordnung. "Wir werden unsere senegalesischen Gewänder tragen."