SPD Erkrath: „Es ist schlicht dreckig“

Die Folgen des Sommerfestes in der Innenstadt erhitzen die Gemüter. Das Rathaus ist sich keiner Schuld bewusst.

Erkrath. Ist Erkrath eigentlich eine saubere Stadt? Oder doch eher dreckig? Diese beiden Fragen beschäftigen derzeit Politik und Verwaltung gleichermaßen. Denn beide werden mit "Ja" beantwortet - einmal von der Stadt, das andere Mal von der SPD.

"Ich finde nicht, dass es in Erkrath im Vergleich zu den anderen Städten im Kreis Mettmann besonders dreckig ist. Weder grundsätzlich noch nach irgendwelchen Festivitäten", meint Heinz-Peter Heffungs, der Leiter des Tiefbauamtes, in dessen Aufgabenbereich Teile der Straßenreinigung fallen.

Die SPD-Fraktion um deren Chef Detlef Ehlert sieht das dagegen etwas anders - zumindest, was das vergangene Wochenende angeht, als die Innenstadt ganz im Zeichen des Sommerfestes der Werbegemeinschaft und den damit verbundenen Hinterlassenschaften stand. "Es ist schlicht dreckig", formulierte es der Fraktionsvorsitzende, nachdem er später über die Bahnstraße ging.

Statt eine Sonderreinigung nach Beendigung des Festes, spätestens aber am darauffolgenden Morgen zu veranlassen, sei nichts geschehen. "Ich habe gesehen, wie es tatsächlich aussah", so Ehlert.

Am nächsten Donnerstag nun beschäftigt sich der Haupt- und Finanzausschuss mit dem Thema, denn die Sozialdemokraten haben eine Anfrage gestellt - und verlangen Antworten. Zudem wollen sie sichergestellt wissen, dass für künftige Großereignisse wie demnächst beim Sommerfest auf dem Hochdahler Markt "die Veranstaltungsorte danach unverzüglich gesäubert werden".

"Natürlich bekommt die SPD eine Antwort. Allerdings frage ich mich, was man auf der Bahnstraße gesehen hat", schüttelt Heinz-Peter Heffungs den Kopf. "Bis zum Eintreffen der SPD-Anfrage gab es bei uns keinerlei Beschwerden. Zudem hatte die Werbegemeinschaft als Veranstalter dafür zu sorgen, die Festmeile in einem ordentlichen Zustand zu übergeben. Und das war sie."

Der Tiefbauamtsleiter wehrt sich gegen den Eindruck, die Stadt komme ihren Pflichten nicht nach. "Ob nun nach dem Wochenmarkt, nach Festen oder einfach unter der Woche: Die Straßen und Plätze werden regelmäßig gereinigt." Dass nach einer Großveranstaltung wie am Wochenende "mal was übrig bleibt, ist doch ganz normal". Auch gebe es, wie überall, in Erkrath sicher neuralgische Punkte wie etwa am Stadtweiher, wo viele Menschen leben. Doch wer sich aufregen wolle, der könne dies immer.

Unterstrichen werden Heffungs Aussagen von seiner Kollegin Kerstin Wulff-Woesten vom Amt für Vergabe und Recht, Gebühren und Beiträge, das für die Straßenreinigung mit verantwortlich ist. "Ich weiß, dass die Werbegemeinschaft sowohl am Sonntagabend als auch am Montagmorgen selbst Hand angelegt hat, als es darum ging, den Unrat von der Straße zu räumen."