Erkrath: Freude über die gute Botschaft erhält einen herben Dämpfer

Die Ankündigung der Stadt, die Deutsche Funkturm GmbH wolle am Kaiserhof und Niermannsweg keine Sendemasten aufstellen, erweist sich als lediglich zeitlich begrenzte Verschiebung.

Erkrath. In den kommenden Monaten stellt die Deutsche Funkturm am Kaiserhof keinen Sendemast auf. Das bestätigte das Unternehmen mit Sitz in Münster gestern auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Betonung liegt jedoch auf "kommenden Monaten".

Damit widerspricht Pressesprecher André Hofmann der Darstellung der Stadtverwaltung. In deren Mitteilung von gestern Morgen steht nämlich: "Im Zuge der Terminverhandlungen hat die Deutsche Funkturm GmbH nun mitgeteilt, dass sie die Standorte Kaiserhof und Niermannsweg nicht mehr weiter verfolgt und die beantragten Sendeanlagen nicht errichtet wird."

Das habe die Deutsche Funkturm, die für T-Mobile die Anlagen errichtet, von sich aus mitgeteilt, sagte Bürgermeister Arno Werner: "Es ist gar nicht zu Gesprächen gekommen." Ursprünglich hatte Werner das Unternehmen bitten wollen, am Kaiserhof keinen Sendemast aufzustellen, nachdem juristisch vorläufig alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Dass die Vorfreude über den vermeintlichen Generalverzicht auf die Standorte Kaiserhof und Niermannsweg tatsächlich nicht einmal einen Piccolo wert sind, betonte der Sprecher der Deutsche Funkturm gestern: "Wir haben die Standorte nicht abgesetzt", sagte Hofmann. Es ist also durchaus möglich, dass im Mai am ehemaligen Standort der Post am Kaiserhof und auf einem Privathaus gegenüber des Neuenhausplatzes Masten aufgestellt werden.

Die Hoffnung von Technischem Dezernenten Fabian Schmidt, die vermeintliche Verzichtserklärung des Mobilfunkbetreibers sei eine Reaktion auf das Verhalten der Stadt, ist damit keine mehr. Sie haben nicht verzichtet, sondern zum jetzigen Zeitpunkt aus firmeninternen Gründen schlicht kein Interesse daran, ihre Option einzulösen.

Um ihnen diese Möglichkeit nachhaltig zu versalzen, setzt die Verwaltung auf den jüngsten Ratsbeschluss, für den Kaiserhof einen Bebauungsplan aufzustellen. "Wir wollen auf diese Weise sehen, was machbar ist", sagt Schmidt.

Das mittelfristige Ziel ist, in dem Bebauungsplan aus Sicht der Mobilfunkbetreiber derart hohe Hürden setzen, die auch vor Gericht standhalten, dass die Firmen die Lust daran verlieren, auf Erkrather Stadtgebiet weitere Masten aufzustellen und Antennen aufzuhängen.