Erkrath: Karin Blomenkamp - Wächterin mit Blick fürs Grüne

Umwelt: Karin Blomenkamp, die Leiterin des Naturschutzzentrums,ist jetzt auch noch Erkraths neue Landschaftswächterin.

<strong>Erkrath. 22 ehrenamtliche Landschaftswächter sind im Kreis Mettmann tätig. Sie handeln im Auftrag der Unteren Landschaftsbehörde und werden vom Landschaftsbeirat ernannt. In den vergangenen fünf Jahren versah Werner Packeiser (54) dieses Amt im Bezirk Erkrath. Nun möchten er und seine Frau in ihrer Freizeit gern "ohne schlechtes Gewissen" woanders als immer nur im Erkrather Stadtgebiet spazieren gehen.

Seit 1. Oktober hat daher die Leiterin des Naturschutzzentrums Bruchhausen, Karin Blomenkamp (41), das Amt übernommen - bis zum 31. Mai 2010. Die Geografie- und Biologielehrerin füllt ihre offizielle 30 Stunden-Anstellung faktisch wie einen Fulltime-Job aus. Warum also diese zusätzliche Aufgabe, die weitere Freizeit beanspruchen wird? "Ich fand das naheliegend", antwortet sie.

Aufklärungs- und Informationsarbeit sei bereits das Herzstück des Zentrums. Und einen Teil der geschützten Landschaft, über die sie wachen soll, - die Bruchhauser Feuchtwiesen und die Sandgrube - liegen direkt vor der Haustür. Die Tongrube Majewski wurde auch bereits von ihr betreut. Lediglich das Morper Bachtal wird sie nun häufiger aufsuchen müssen.

Für Blomenkamp entscheidend war aber, dass sie als Leiterin des Naturschutzzentrums in den sieben Jahren ihrer Tätigkeit zur Anlaufstelle in Sachen Naturschutz geworden ist. "Das zeigt sich auch beim Bürgertelefon." Da gibt es längst Überschneidungen mit ihrer neuen Aufgabe. Denn die Anrufer erbitten nicht nur Rat, sie melden auch Verstöße gegen den Naturschutz.

"Was da gemeldet wird, hat meist Hand und Fuß. Das habe ich bisher bereits an die zuständigen Stellen weitergeleitet." Doch nun gehört es auch zu ihrem Amt, Bürger bei Verstößen anzusprechen. Allerdings gehen ihre Befugnisse über einen Appell an die Vernunft nicht hinaus. "Das wird sicher nicht nur erfreulich sein", ahnt sie. "Wer hat das schon gerne? Natürlich werde ich auch einige blöde Sprüche zu hören bekommen."

Neuralgische Punkte seien zum Beispiel Hundehalter, die das Anleingebot nicht beachten. "Wenn ich das hier auf den Feuchtwiesen gesehen habe - erst ein Hunde-Bad in den geschützten Laichgewässern, danach noch eine kleine Schafsjagd als Zusatzvergnügen - da habe ich jetzt schon keinen Spaß verstanden."

Sie sei aber keine Hilfspolizistin: "Man kann nur überzeugen - oder die Sache weitermelden."