Mettmann: Wohnen hinter alter Fassade

Hinter der Immalin-Wand baut die LEG 28 Wohnungen und vier Lofts.

Mettmann. "Endlich", mag Bürgermeister Bodo Nowodworksi gedacht haben, als ihm die Landesentwicklungsgesellschaft NRW GmbH (LEG) mitteilte, dass sie auf ihrem letzten Grundstück auf dem ehemaligen Immalin-Werksgelände am Schellenberg Wohnungen bauen wird. Zum ersten Spatenstich brachte der Bürgermeister gestern einen braunen Umschlag mit, den er an LEG-Geschäftsführer Ulrich Tappe mit einem breiten Lachen überreichte: "Hier ist die Baugenehmigung."

Fünf Millionen Euro wird die LEG bis Anfang 2009 verbauen. Hinter der alten, denkmalgeschützten Immalin-Fassade entstehen in zwei Baukörpern 28 Eigentumswohnungen mit 62 bis 130 Quadratmeter Wohnfläche. Höhepunkt "einer spannenden Architektur" werden laut Tappe vier großzügige Loftwohnungen sein. Von der lichtdurchfluteten Erdgeschosswohnung mit eigenem Garten bis zum Penthouse mit großer Dachterrasse bietet das Neubauprojekt eine breite Palette an Wohnraum - genügend "Wohngeld" vorausgesetzt. Die kleinste Wohnung kostet 140000, die 130Quadratmeter Loftwohnung 262000Euro.

Unter den Namen "DenkMalNeu" wird die denkmalgeschützte Fabrikfassade in das Bauprojekt integriert. Eine Aufgabe, die der Düsseldorfer Architekt Oliver Konrath gelöst hat. LEG-Geschäftsführer Tappe: "Das wird eine Bebauung, die sofort ein Gesicht haben wird." Allein die Restaurierung der Fassade verschlingt rund 250000 Euro. Während die Frontmauer der Immalin-Werke sowie das Ecktürmchen stehen bleiben, wird der hintere Gebäudekomplex abgerissen.

Der Bagger hinter der Immalin-Fassade war gestern nicht nur zum ersten Spatenstich angerollt, "es geht sofort los", sagte Tappe.

Bürgermeister Nowodworski sprach von einem wichtigen Tag für Mettmann: "Hier wird ein neues Kapitel der Stadtgeschichte geschrieben." In zwei bis drei Wochen soll die Paul-Breitner-Gruppe mit dem Bau der Seniorenwohnanlage auf dem Seibelgelände beginnen. Dann wird eine weitere Industriebrache verschwinden. Beide Bauprojekte werden das Erscheinungsbild an der Durchgangsstraße Johannes-Flintrop-Straße ganz entscheidend prägen und aufwerten.

Das Seibel- und Immalin-Gelände war, nachdem es die Stadt Anfang der 80-er Jahre gekauft hatte, für rund 13 Millionen Euro saniert worden. Ein Großteil der Fläche mit alten, meterhohen Produktionsabfällen der Gießerei Seibel musste eingekapselt werden, eine Entsorgung wäre zu teuer gewesen. Die Produktion bei Seibel wurde 1979 eingestellt.