Erkrath: Netzbetreiber - Das Mobilfunkkonzept hat keine Chance auf Umsetzung
Die WZ hat am Montag erfahren, dass die Firmen das Konzept zur Minderung der Strahlenbelastung als unrealistisch ablehnen.
Erkrath. Die Stadt scheint mit ihrem Versuch, über ein Mobilfunkkonzept den Netzbetreibern Standorte schmackhaft machen zu können, gescheitert zu sein: Wie die WZ am Montag aus Kreisen der Mobilfunkbetreiber, die in Erkrath ihren Geschäften nachgehen, erfuhr, haben sich die vier Unternehmen bereits darauf verständigt, dem Konzept nicht zu folgen.
Offiziell mitgeteilt wird diese Haltung Vertretern der Stadtverwaltung am 18. September. "Wir folgen an diesem Tag einer Einladung der Stadt, über das Mobilfunkkonzept zu sprechen", sagt Frank Heinemann, Sprecher der Abteilung Mobilfunk und Umwelt bei O 2.
Die Ablehnung des Mobilfunkkonzepts, das vom EMF-Institut in Köln im Auftrag Erkraths erstellt worden ist, begründet Heinemann, der das Konzept im Detail kennt, mit ausschließlich technischen Gründen: "Ihm liegen Emissionsschutzberechnungen zu Grunde, die jedoch nicht mit der praktischen Umsetzung von Mobilfunk vereinbar sind."
Einvernehmlichen Beschlüssen nicht zuträglich ist die Tatsache, dass Erkrath plant, vor dem Oberverwaltungsgericht Münster in Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf zu gehen. Die Richter in der Landeshauptstadt hatten die Verwaltung dazu verdonnert, die Bauanträge von O 2 und der Deutschen Funkturm GmbH zu genehmigen. Die Firmen wollen am Steinhof, Niermannsweg und Kaiserhof weitere Sendeanlagen errichten.
"Wir wollen den Mobilfunktreibern nicht entgegenkommen", kommentierte gestern Bürgermeister Arno Werner diesen Schritt. Er sehe darin keinen Widerspruch zu dem Wunsch, die Firmen auf der anderen Seite vom Sinn des Mobilfunkkonzeptes zu überzeugen. "Die Klage soll ihnen zeigen, dass es sehr unerfreulich ist, dass sie sich nicht auf uns zu bewegen", so Werner.
Zur Erinnerung: Das Mobilfunkkonzept schlägt vor, dass die Zahl der Standorte von zurzeit 15 auf vier bis maximal fünf abgebaut wird. Damit soll die Vorgabe an das EMF-Institut, maximale Sendeleistung mit minimaler Strahlenbelastung zu kombinieren, umgesetzt werden.