Erkrath: Schöner einkaufen in Erkrath

Die Interessenvertretung aus Düsseldorf nimmt sich des Stadtmarketings an. Gestern gab es ein erstes Treffen mit dem Handel.

Erkrath. Was macht der Hochdahler, wenn er Schuhe kaufen möchte? Genau, er fährt in eine der Nachbarstädte und macht dort einen Fachhändler glücklich. Nicht, weil er seine Heimat nicht mag, aber weil die Liebe aufhört, wenn die Sohlen durch sind - und es vor Ort kein Schuhgeschäft gibt.

Hilfe soll ein neues Netzwerk zwischen den Werbegemeinschaften aller Städte im Kreis Mettmann bringen. Initiator ist die Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf. Nach einem ersten Treffen der Handelsvertreter gestern in Mettmann ist Katja Hansen, stellvertretende Vorsitzende der Werbegemeinschaft Hochdahler Markt, zuversichtlich: "Wir wollen miteinander ins Gespräch kommen, um den Zielen, der Belebung der Innenstädte und dem Verbleib der Kaufkraft in den Städten, näher zu kommen."

Beim Schuhgeschäft könne das bedeuten, dass der Fachhändler aus Ratingen, der bisher von dem Hochdahler Mangel nichts wusste, die Möglichkeit einer Filialeröffnung in Erwägung zieht. "Es geht auch darum, sich auszutauschen, wer was hat", so Hansen. Wie einen Toilettenwagen fürs Stadtfest, der dann nicht für teures Geld gemietet, sondern von einer anderen Werbegemeinschaft ausgeliehen werden kann.

Wenn ein Sprecher der IHK gleichzeitig in der Veröffentlichung der Interessenvertretung ankündigt, "möglichst im Herbst den Startschuss für Stadtmarketing in Erkrath geben zu können", muss die Stadtverwaltung das eigentlich als Tritt vors Schienenbein empfinden. Immerhin leistet sich die Stadt seit Jahren eine Abteilung für "Wirtshaftsförderung und Stadtmarketing". Hat die versagt?

"Nein", sagt Bürgermeister Arno Werner, den in der Vergangenheit nicht unbedingt freundschaftliche Bande mit der IHK verbanden. Davon ist heute keine Rede mehr: "Die IHK ist ein Partner mit dem gleichen Ziel wie wir, der wertvolle Anregungen geben kann", heißt in der aktuellen Sprechweise des Bürgermeisters.

Natürlich sei die Stadt bei dem Vorstoß der IHK mit im Boot. "Unsere Möglichkeiten sind jedoch begrenzt. Wenn die Ansiedlung von neuen Geschäften an zu hohen Mieten scheitert, können wir auch nichts machen."

Werner betont die Notwendigkeit, den Einzelhandel zu stärken: "Wir haben hier in Erkrath einen sehr hohen Pendleranteil. Wenn die Leute in Düsseldorf arbeiten, kaufen sie auch gleich dort ein."