Erkrath: Seniorenratsvorsitzender tritt im Streit zurück
Mehrere Mitglieder warfen Jürgen Hampel einen diktatorischen Führungsstil vor. Nun ist der Weg zur Wahl eines Nachfolgers frei.
Erkrath. Die Sitzung des Seniorenrates am Dienstag war nach fast einer Stunde beim Punkt "Verschiedenes" angelangt, als Jürgen Hampel die Karten auf den Tisch legte: "Ich trete zum Ende der Sitzung als Vorsitzender zurück und aus dem Seniorenrat aus." Hampel zog damit die Konsequenz aus einem offenen Brief, in dem ihm drei Mitglieder des Gremiums einen autoritären Führungsstil und Verfälschung von Sitzungsprotokollen vorgeworfen hatten (wir berichteten). Mit Hampels Rücktritt ist nun der Weg zur Wahl eines Nachfolgers frei.
Hampel zeigte sich enttäuscht, von den Vorwürfen gegen ihn erst aus der Presse erfahren zu haben. "Das war ungeheuerlich." Sein Vorgänger Manfred Dietzler und andere Rats-Mitglieder betonten aber, man habe unter Hampel nicht mehr arbeiten können. "Sie haben hier alles untergebuttert", kritisierte Dieter Neumann seinen Umgangston ebenso wie die Äußerung zur WZ, ohne ihn werde das Gremium auseinander fallen: "Sie sind nicht alleine der Seniorenrat."
Hampel wies die Vorwürfe zurück: Er habe Sitzungsprotokolle lediglich inhaltlich abstimmen wollen, in der Sache stets Kompromisse gesucht. Das Tischtuch aber war zerschnitten. Luise Merk, eine der Brief-Unterzeichnerinnen, kündigte sofort die Wahl eines neuen Vorsitzenden in der nächsten Sitzung am 4. September an. Wer das werde, stehe noch nicht fest. Elke Josting lehnte noch am Dienstagabend ab.