Seniorenrat in Erkrath: Dietzler will kandidieren

Nach dem Rücktritt von Jürgen Hampel fühlt sich der ehemalige Vorsitzende in der Pflicht.

Erkrath. Auf seiner letzten Sitzung als Vorsitzender des Seniorenrats hat Jürgen Hampel eigentlich alle Lügen gestraft, die ihm da übertriebene Lautstärke und einen diktatorischen Führungsstil vorgeworfen haben. Beobachter waren sich einig in der Bewertung, dass Hampel selten so zurückgenommen und ruhig agiert hat.

Seine Mitgliedschaft in der Interessenvertretung von Menschen jenseits der 60 Jahre endete trotzdem nicht friedlich - auch deshalb nicht, weil Hampel von denen, die seinen Abgang betrieben hatten, die Aussage übel genommen wurde, ohne ihn sei der Seniorenrat am Ende.

Damit genau das nicht eintritt, ist Manfred Dietzler bereit, als Nachfolger Hampels zu kandidieren: "Ich stehe zur Wahl", sagte Dietzler gestern zur WZ. "Ich kann nicht ein Haus anzünden und dann abhauen", begründete Erkraths Ex-Feuerwehrchef den Sinneswandel. Nach seiner Kritik an der Amtsführung von Hampel sei er selbstverständlich bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Erfahrung als Leiter des Seniorenrats hat Dietzler: Er hatte dem Gremium von 2000 bis 2005 vorgestanden, dann jedoch aus persönlichen Gründen nicht erneut kandidiert. "Wenn ich damals gewusst hätte, wie sich das entwickelt, hätte ich den Vorsitz gemacht", sagt Dietzler heute.

Die Konkurrenz bei der Neuwahl des Vorstandes, deren Termin noch nicht feststeht, dürfte sich in Grenzen halten, nachdem stellvertretende Vorsitzende Elke Josting einer Kandidatur bereits eine Absage erteilt hat. Die Alternativen sind damit bei verbliebenen acht Mitgliedern überschaubar.

Die Geschäftsordnung des Seniorenrats gibt keine Auskunft darüber, ab welcher Untergrenze die Handlungsfähigkeit nicht mehr besteht. Das soll sich ändern. "Die Minimalzahl muss geregelt werden", so Uwe Krüger, als Leiter des Sozialamts für den Seniorenrat zuständig.