Erkrath: Sternwarte entlässt Mitarbeiter

Die Auswirkungen des Feuers im Kindertreff treffen die Sternengucker besonders hart. Awo-Treff und Versammlungsräume können wieder genutzt werden.

Hochdahl. Die Auswirkungen des Feuers im Kindertreff des Bürgerhauses in der Nacht zu Dienstag ziehen immer weitere Kreise. Am Dienstag kündigte der zweite Vorsitzende des Vereins Sternwarte Neanderhöhe, Hendrik Foth, im Gespräch mit der WZ an, den zwei Dozenten und der Verwaltungsmitarbeiterin zum Monatsende zu kündigen.

"Wir haben keine andere Wahl", so Foth. Die monatlichen Personalkosten in Höhe von rund 10 000 Euro würden nämlich durch die Einnahmen über die Eintrittsgelder für die Veranstaltungen gedeckt. "Und die fallen jetzt mindestens acht Wochen lang weg." Technischer Dezernent Klaus-Dieter Holst bestätige, dass das Bürgerhaus für diesen Zeitraum auf jeden Fall geschlossen bleiben wird.

Er hoffe natürlich, so Foth, "dass die Kündigungen nicht wirksam werden, sondern sich Lösungen finden." Das könnte die Übernahme der Gehälter durch die Versicherung sein ("Das muss noch geprüft werden"), oder aber die Stadt erkläre sich bereit, einzuspringen. Foth: "Wir müssen diese Durststrecke jetzt überstehen."

Bürgermeister Arno Werner, auf die Rolle der Stadt als Helfer in der Not angesprochen, betonte, "dass die Einrichtung erhalten bleiben soll. Das ist sonnenklar". Daraus ließen sich jedoch nicht alle Schlussfolgerungen ableiten.

Und während der TSV eine Belohnung in Höhe von 200 Euro aussetzte, die zur Wiederbeschaffung der in der Brandnacht gestohlenen "Sterne des Sports" führen soll, saß Michaele Gincel-Reinhardt in ihrem Büro im Kaiserhof und versuchte, Ordnung ins Chaos zu bringen. "Wir müssen Veranstaltungen verlegen. Die Bücher für den Sommerlese-Club sind ebenso alle in Hochdahl wie die Bestseller."

Womit diese Bücher nicht genutzt werden können. Erst am Freitag liegen die Ergebnisse der Raumluftmessungen vor. Sollten gefährliche Stoffe nachgewiesen werden, "muss ein Teil des Bücherbestandes vernichtet werden", sagt Gincel-Reinhardt. 30 000 Exemplare füllen die Regale in Hochdahl.

Aber auch die Möglichkeit, der Bücherreinigung ("Über Einzelheiten habe ich mich noch nicht erkundigt") sei kein Allheilmittel, betont die Bücherei-Leiterin: "Sie können sicher sein, dass ich auch ein gereinigtes Kinderbuch nicht wieder in den Bestand aufnehme."

Klarheit über die Zukunft des Hochdahler Bücherei-Standorts "haben wir jedoch erst, wenn die Ergebnisse der Messungen vorliegen", so Holst. Er geht davon aus, dass die Schäden, die durch die Brandstiftung entstanden sind, von einer Versicherung getragen werden. "Ich habe bisher keine andere Information."

Entwarnung und damit grünes Licht für die Nutzung der Räumlichkeiten gab es am Dienstag für die Arbeiterwohlfahrt, deren Besucher den Treff wieder ansteuern können. Auch die beiden Versammlungsräume wurden freigegeben.