Mettmann: Blutbuche - 6000 Stimmen machen Eindruck
Der Protest zwingt die Parteien zu vorsichtigem Agieren.
Mettmann. Sowohl die Verwaltung als auch die Politik sind von dem großen Protest der Bürger gegen eine Fällung der Blutbuche für ein Wohn- und Geschäftszentrum an der Straße Am Königshof überrascht worden. "Damit hatte sicherlich niemand gerechnet", sagte Bürgermeister Bodo Nowodworski, als er die knapp 6000 Unterschriften zum Bürgerbegehren Blutbuche im Empfang nahm.
"Über diese große Anzahl von Mettmannern können wir nicht so ohne weiteres hinweggehen", räumt Joachim Sander, Fraktionsvorsitzender der CDU, ein. Man wolle aber erst einmal abwarten, was an Alternativ-Vorschlägen zu den Bauplänen des Mettmanner Bauvereins (MBV) vorgelegt wird.
FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Müller betont, dass es künftig nicht zu jeder Entscheidung des Rates ein Bürgerbegehren geben dürfe. Deshalb legen die Liberalen Wert darauf, dass so ein Begehren auch formal allen juristischen Ansprüchen standhält. Sie wollen erst einmal die Prüfung abwarten. "Stadtentwicklung und Blutbuche - da muss man abwägen. Wir haben uns in dieser Frage für die Stadtentwicklung ausgesprochen, so schwer diese Entscheidung angesichts des alten Baumes fällt."
Horst Diekkämper von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hofft, dass im Rat noch mehr auf die Seite der Grünen springen werden, wenn es darum geht, über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens abzustimmen. Im Planungsausschuss hatten zwei Genossen mit den Grünen gegen die Baupläne des MBV gestimmt. Diekkämper: "Das Begehren muss unbedingt zugelassen werden."
Aus Sicht der UBWG sollte nun der Bürger entscheiden. "6000 Unterschriften, da kommen wird doch an einem Bürgerentscheid gar nicht mehr vorbei", meint der stellvertretende Fraktionsvorsitzender Unabhängigen.