Erkrath: Viel Frust, wenig Hoffnung

Nur wenige Mitarbeiter von Zimmermann-Toast haben Chancen auf Weiterbeschäftigung.

Erkrath. "Für einige wenige Kollegen gibt es möglicherweise Licht am Ende des Tunnels", sagt Michael Schenk vom Betriebsrat der Hubert Zimmermann GmbH & Co. KG. "Das ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber in jedem Fall besser als nichts", so der 53-Jährige, der selber "noch nicht weiß, wie es weitergeht".

Wie die WZ berichtet hat, droht allen 107 Beschäftigten des Toastbrot-Spezialisten von der Max-Planck-Straße die Entlassung, weil das Traditionsunternehmen ("Golden Toast") zum 15. Januar nächsten Jahres seinen Betrieb einstellt. "Aufgrund der schlechten Auftragslage", wie es Geschäftsführer Lukas Werner der Belegschaft zu deren Entsetzen in der Betriebsversammlung am 19. April mitteilte.

"Seitdem herrscht natürlich Untergangsstimmung", erklärt Schenk. "Zumal zahlreiche Mitarbeiter in einem Alter sind, in dem es schwer wird, auf dem ohnehin begrenzten Arbeitsmarkt wieder in Lohn und Brot zu kommen."

Diejenigen, die hoffen können, mit einem blauen Auge davonzukommen, sind, so Schenk, "die Leute von der Rampe - also die Verlader und die Lkw-Fahrer". Für diese bestehen möglicherweise Chancen in Essen und in Köln-Frechen, wo die Lieken AG, zu dessen Tochterfirmen Zimmermann gehört, Depots und Lager hat. "Außerdem", sagt Michael Schenk, "haben die Bedarf an Leiharbeitern."

Mit den 19 Kollegen, für die der Schritt ins Ruhrgebiet oder an den Rhein in Frage käme, hat der Betriebsrat bereits gesprochen. "Bis auf zwei, die mit ihren 59 und 61 Jahren nicht mehr wechseln möchten, wären alle einverstanden", so Schenk, der selbst Lkw-Fahrer ist.

Mittlerweile haben sich Betriebsrat, Vertreter der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Düsseldorfer Fachanwaltskanzlei Bell & Windrisch getroffen und die weitere Vorgehensweise besprochen. Schenk: "Bell & Windrisch erarbeiten zunächst ein Gerüst für den Sozialplan. Am nächsten Mittwoch wird er uns dann vorgestellt und speziell auf die Zimmermann-Gegebenheiten hin zugeschnitten. Danach stehen dann die Verhandlungen mit der Geschäftsführung an."

Apropos Geschäftsführung: "Die hat seit der Betriebsversammlung am vergangenen Montag nichts mehr von sich hören lassen", beklagt Michael Schenk. "Eigentlich sollte man doch davon ausgehen, dass die sich nach der Verkündung einer solchen Horrornachricht mal rühren."

Auch für die WZ ist die Geschäftsführung bisher nicht zu sprechen. Stattdessen wird auf die Pressestelle der Lieken AG in Düsseldorf verwiesen. "Wir bedauern die Schließung sehr", betont deren Sprecherin Daniela Lützeler. "Aufgrund der wirtschaftlichen Situation war dieser Schritt nicht zu verhindern." Erstes Bestreben der Unternehmensleitung sei es nun, möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern beziehungsweise den Zimmermann-Leuten neue Stellen anzubieten.