Metzkausen: Bürger pflanzen ihren Wald

Der Bürgerverein Metzkausen hat 340 Bäume am Löffelbeck gepflanzt.

Metzkausen. Fast wäre der Wunsch des Bürgervereins Metzkausen gescheitert, in der kleinen Auenlandschaft hinter der Siedlung Löffelbeck, unweit der Quelle des Benthausener Baches, einen kleinen Bürgerwald zu pflanzen.

Anwohner, die unmittelbar am Siedlungsrand mit Blick auf die weite Landschaft wohnen, hatten tageslang massiv gegen das Vorhaben protestiert. Sie fürchteten, dass ihnen in ein paar Jahren die Bäume den freien Blick in die schöne Landschaft versperren. Bis zuletzt hatten sie versucht, die Pflanzung zu verhindern.

Doch schließlich einigten sich Anwohner, Bürgerverein und die Stadt, auf dessen Grund und Boden 340 junge Laubbäume und Sträucher am Wochenende gepflanzt wurden. Ein rot-weißes Flatterband markierte auf der ehemaligen Kuhweide des Hofs Löffelbeck, wie weit die Bäume gesetzt werden durften.

"Uns Bürgern ist wichtig, das unsere Heimat lebenswert bleibt", sagte Klaus Sänger, der Vorsitzende des Bürgervereins, "wobei der Erhalt der Natur natürlich eine wichtige Rolle spielt. Bäume sind ein wichtiger Bestandteil der Landschaft".

Sänger hatte die Idee, für jedes Mitglied des Vereins einen Baum zu pflanzen, vor anderthalb Jahren. "Ich bin darauf gekommen, weil der Biotop, den vor rund 30 Jahren der damalige Bürgervereinsvorsitzende Hans-Joachim Hindenberg am Heinrich-Heine-Gymnasium angelegt hatte, inzwischen verschwunden ist.

Und außerdem wurden für den Neubau des HHG-Sportplatzes zahlreiche Bäume von der Stadt gefällt." Die Stadt hatte sich daraufhin bereit erklärt, ein städtisches Grundstück für das Wäldchen zur Verfügung zu stellen.

Am Wochenende rückten der Vorstand und zahlreiche Bürger mit festem Schuhwerk und Spaten ins Grüne, um die letzten 40 Bäume in die Erde zu setzen. Zuvor hatte eine Fachfirma bereits 300 Bäume und Sträucher eingeplanzt. "Für Rehe, Hasen und Füchse wird das kleine Wäldchen ein gutes Rückzugsgebiet", sagte Hanns-Eberhard Dierichs, Jäger und Revierpächter.

Zusammen mit dem stellvertretenden Bürgermeister Horst-Dieter Fischer pflanzte Sänger den größten Baum, eine rund drei Meter hoch gewachsene Blutbuche: Eine Baumart, die in Mettmann schon Symbolcharakter hat, nachdem Bürger vor Jahren mit einem Bürgerentscheid versucht hatten, die Fällung der 200 Jahre alte Blutbuche an der Straße Am Königshof zu verhindern.

Stellvertretender Bürgermeister Fischer hatte den Spaten mitgebracht, mit dem einst Landesvater Johannes Rau die so genannte Rau-Eiche an der Ecke Breite Straße/Am Königshof neben der alten Straßenbahn einpflanzt hatte. Nach getaner Arbeit überreichte Fischer dem Bürgervereinsvorsitzenden Sänger eine Urkunde, in der hoch offiziell erklärt wird, dass das kleine Wäldchen künftig den Namen Sängerwäldchen am Löffelbeck tragen wird.

Zudem bekam Sänger von seinen Vorstandkollegen eine kleine Platte mit einem Miniaturwäldchen darauf geschenkt. Nach der Arbeit gab es Kaffee, kalte Getränke und belegte Brötchen. Bürgervereinsvorsitzender Sänger versprach: "Wir werden das Wäldchen pflegen und hegen."