Haan: Kein Unterricht mit Schwester Petra

Eine der letzten vier Missionsschwestern geht in den Ruhestand.

Haan. Schwester Petra Höfer (65) ist eine von den vier letzten Steyler Missionsschwestern, die zurzeit noch in dem Haaner Konvent auf dem Gelände des St. Josef Krankenhauses leben. Dass die Oberin jetzt in den Ruhestand geht, bedeutet aber nicht, dass sie den Konvent auch verlassen wird - noch nicht. Denn dass er aufgegeben wird, ist längst beschlossene Sache, nur der Zeitpunkt steht noch nicht fest.

Mehr als 30 Jahre war Schwester Petra in der Kranken- und Gesundheitspflegeausbildung in Haan tätig. Die Krankenhausleitung bescheinigt ihr Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit, Strenge, aber auch Herzlichkeit und große Freude am Wissen. Mit diesen Eigenschaften habe sie die Kultur der Krankenpflege- und Gesundheitspflegeausbildung in Haan geprägt - zunächst seit 1979 in der kleinen Schule des Krankenhauses, ab 2005 im Katholischen Bildungszentrum Haan, dessen stellvertretende Leiterin sie war.

Dabei war ihre berufliche Tätigkeit gar nicht von Anfang an auf die Ausbildung von Schülern ausgerichtet. Noch bevor sie sich mit 23 Jahren für den Glaubensweg entschied, absolvierte Höfer eine Ausbildung zur Kaufmannsgehilfin in einer Spedition. Erst danach entdeckte sie die Krankenpflege, der sie treu blieb. Sie ließ sich zur Krankenschwester aus- und zur Fachschwester für Anästhesie und Intensivpflege weiterbilden und wurde schließlich Lehrerin für Pflegeberufe.

"Als man mich im Kloster fragte, warum ich nicht in den Lehrberuf wechseln möchte, fand ich keinen guten Grund dagegen", sagt sie heute. Denn Schwester Petra kann gut erklären. Und nicht nur das, findet Ute Knoop, die Leiterin des Kathoischen Bildungszentrums: "Mit Strenge, aber auch immer mit einem Augenzwinkern bringt Schwester Petra nicht nur ihren Schülern Wissen nahe, sondern setzt sich auch für das Lehrerkollegium und schulische Belange beharrlich ein."

Ihr Ruhestand bringt ihr jetzt die Zeit, sich wieder ihrem Hobby zu widmen: dem Ziehen von Pflanzensprösslingen.

Übrigens: Das Haus, in dem die Missionsschwestern leben, wird auch nach deren Weggang als Konvent genutzt werden. Laut Katrin Schwirblat, Sprecherin des Kplus-Verbundes, leben dort bereits zwei Schwestern des Ordens Indische Missionsschwestern der unbefleckten Empfängnis Mariens. In Zukunft sollen es dann noch mehr werden. tana