Hochdahl: Stolperfallen sind geblieben
Bauprojekt: Bürger und Händler sind mit der Erneuerung des Hochdahler Markts unzufrieden.
Erkrath. Die Zeit der Stolperstellen auf dem Hochdahler Markt sollte eigentlich nach der Erneuerung für 1,4 Millionen Euro der Vergangenheit angehören. Eigentlich. Doch zurzeit gibt es auch dort, wo bereits ausgebessert wurde, noch genügend Stellen, an denen sich ein Rollator verfangen kann. Bauleiterin Nina Lajios und Reinhard Diete, Leiter der Straßenverkehrsbehörde, stellten sich im Rahmen einer Begehung Kritik und Fragen von Bürgern und Politikern. Die Mitglieder des Planungsausschusses informierten sich am Dienstag vor Ort.
Peter Knitsch von den Bündisgrünen legte dabei den Finger in die Wunde, oder besser gesagt die Schuhspitze auf den Naturstein. "Die Fugen sehen in Teilbereichen ja noch sehr breit aus", sagte das Ausschussmitglied. Sein Urteil: "Das ähnelt doch dem, was wir hier in der Vergangenheit hatten." Diete versuchte zu beruhigen: "Wir konnten die Fugen noch nicht richtig abschließen, da es bislang zu kalt war." Die Breite der Fugen bleibe jedoch.
Verwunderte Blicke erntete auch die zentimeterhohe Kante an einem Kanaldeckel vor dem Edeka-Markt. Diete konnte die Aufregung nicht nachvollziehen: "Das ist eine kleine Kante. Da darf man nicht drüber fallen." Trotzdem soll noch etwas angeglichen werden. Ein weiteres Versprechen seitens der Verwaltung: "Alle defekten Platten, die Sie jetzt noch sehen, werden ausgetauscht."
Bauleiterin Nina Lajios kündigte an, dass der Markt trotz des langen Frosts wie erwartet Ende Juli, spätestens August, fertig ist. Wie jetzt bereits an vielen Stellen sichtbar, wechselt sich dann eine helle Pflasterung mit Natursteinen ab. Auch diese Übergänge haben ihre Ecken und Kanten. Lajios sagt: "Dass das plan wird, ist eine Illusion. Das ist nun mal Naturstein."
Sabine Schimke (SPD) berichtete von einer weiteren Gefahrenstelle. Sie habe bei ihrer Arbeit am SPD-Infostand zwei Mal beobachtet, wie Frauen an der Treppe vor Edeka gestürzt seien. Das Tückische: Die unterste Stufe ist wegen des Gefälles auf dem Markt an manchen Stellen nur wenige Zentimeter hoch und wird leicht übersehen. Lajios: "Das ist doch eine ganz normale Treppe." Der Lösungsvorschlag: Ein Geländer soll künftig auf die Gefahrenstelle aufmerksam machen.
Ein Bürger hatte eine ganz andere Frage: "Wer hat sich eigentlich diese helle Farbe der Steine ausgesucht?" Er vermutet, dass spätestens in einem Jahr Dreck und Kaugummi die Optik verschandeln werden. Diete dazu: "Die Oberfläche der Steine ist besonders behandelt und lässt sich hervorragend reinigen." Das darf schon bald getestet werden, denn an manchen Stellen zieren bereits Reifenspuren den neuen Boden.
Ebenfalls ein Thema: die Bäume. Einer soll wenige Meter vor dem türkischen Gemüseladen stehen. Auch das verwunderte. Die Planer erklärten, dass es sich bei diesem Exemplar um eine besonders schlanke Baumart handeln soll.
Für Peter Knitsch ist der neue Markt nicht grün genug: "Das ist eine einzige kahle Fläche. Ähnlich wie die Hochdahl-Arkaden." Die Grünen fragten an, wie teuer es wäre, zusätzliche Bäume einpflanzen zu lassen. Diete sorgte für Ernüchterung: "Können wir machen, aber wenn sie die Zahlen hören, sagen sie: Dankeschön!"