Erkrath: Wirbel um Granatenfunde nahe der CO-Pipeline
Erkrath. Zwei Granatenfunde nahe der umstrittenen Kohlenmonoxid-Pipeline der Firma Bayer in Erkrath sorgen für Wirbel. Der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung hatte die Geschosse aus dem Zweiten Weltkrieg mit einem Durchnesser von zwei Zentimetern und einer ummantelten Länge von 25 Zentimetern im Rahmen eines Routineeinsatzes gefunden.
Sie lagen etwa zwei Meter von der Pipeline entfernt im Erdreich.
"Eine Gefahr für die Leitung hätte bei einer Detonation noch nicht einmal bestanden, wenn die Grananten direkt daneben gelegen hätten. Sie haben gerade einmal 20 Gramm Sprengstoff", heißt es in einer Einschätzung der Bezirksregierung Düsseldorf. Die Funde wurden gleichwohl ordnungsgemäß entschärft.
Seit Monaten ist der Kampfmittelräumdienst entlang der Trasse, die vom Bayer-Werk Dormagen nach Krefeld führt, mit Detektoren unterwegs. Die Suche nach Kampfmitteln ist eine Auflage im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses, die vor der Inbetriebnahme erfüllt werden muss.
Parallel dazu laufen Klagen vor dem Oberverwaltungsgericht Münster. Kommunen und Bürger, durch deren Bezitz die Leitung verläuft, wollen die Pipeline verhindern. Experten gehen davon aus, dass der Rechtsstreit noch Jahre dauern wird.
Der Kampfmittelräumdienst sucht nicht die ganze Trasse ab, sondern konzentriert sich auf so genannte Verdachtspunkte. Dafür werden Luftaufnahmen verwendet, die die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg zur Verfügung gestellt hatten. Sie waren bei oder nach Luftangriffen aufgenommen worden. Allein für den Bereich der Pipeline sind das 1500 Bilder. Wo Stellungen oder Laufgräben verliefen, sind Munitionsfunde wahrscheinlich.
Vor Monaten waren in Duisburg Granaten gefunden worden, in Ratingen allerdings nur ungefährliche Überreste. Die Erkrather Granaten sind die ersten zündungsfähigen im Kreis Mettmann. Parallel wird derzeit in Monheim nach Kampfmitteln gesucht. Wie lange die Aktion dauert, ist derzeit noch unklar.