Erkrath: Vier für Recht und Ordnung
Die Stadt hat vier Mitarbeiter eingestellt, die täglich durch die Stadt patrouillieren.
Erkrath. Terrier Tobi ist nicht angeleint. "Der macht nichts, das ist ein Kinderhund", versucht sein Besitzer abzuwinken. Doch auch ein braver Hund ist ein Hund. "Und der gehört im Stadtgebiet an die Leine", sagt Markus Goldian. Der 31-Jährige ist nicht auf den ersten Blick als Hüter von Recht und Ordnung zu erkennen. Nur der Schriftzug auf der Jacke weist Goldian und seinen Kollegen Walter Frohne (42) als Mitarbeiter des Erkrather Ordnungsamts aus.
Markus Goldian, neuer Mitarbeiter im Ordnungsdienst
Seit einigen Wochen sind sie und zwei weitere Außendienstler im Schichtdienst in den drei Stadtteilen unterwegs. "Drei-, viermal gehen wir am Tag auf Streife - immer zu anderen Zeiten, damit unser Erscheinen nicht vorhersehbar wird. Wir zeigen Präsenz, sehen dahin, wo andere wegschauen", erklärt Frohne.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Bahn- und Schulhöfen sowie größeren Plätzen wie den Hochdahl-Arkaden oder dem Bavierplatz. Bei größeren Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Trillser Straßenfest, werden alle Mitarbeiter unterwegs sein.
Immer mit dabei: Taschenlampe, Digitalkamera, Ausweis und Pfefferspray. Letzteres ist mehr zum Schutz vor aggressiven Vier-, denn vor Zweibeinern gedacht. "Die meisten Menschen zeigen sich einsichtig. Wenn Alkohol im Spiel ist, gibt es schon mal Diskussionen. Spektakuläre Zwischenfälle haben wir in unserer kurzen Dienstzeit hier aber noch nicht erlebt", sagt Goldian.
Auf dem Streifgang durch Alt-Erkrath begegnet ihnen ein weiterer frei laufender Vierbeiner - beim Anblick der Beamten greift Herrchen schnell zur Leine. Der Mann ist kein unbekanntes Gesicht für Frohne und Goldian: "Wir haben ihn bereits mehrmals ermahnt. Wer sich nicht an die Spielregeln hält, darf sich nicht wundern, wenn Gesetze schärfer werden." Zeigt sich der Hundehalter weiterhin uneinsichtig, muss er ein Verwarnungsgeld zwischen zehn und 30 Euro bezahlen.
Noch gilt aber Schonfrist für Erkraths Bürger: "Wir weisen die Menschen erst einmal auf ihr falsches Handeln hin, erklären potenzielle Gefahren. Die Menschen müssen sich daran gewöhnen, dass es uns hier gibt", sagt Frohne. Es gibt jedoch auch Verstöße, bei denen kein Auge zugedrückt wird. "Wir haben kürzlich Jugendliche mit einer Shisha-Pfeife auf einem Kinderspielplatz angetroffen - das geht gar nicht. In solchen Fällen nehmen wir direkt die Personalien auf", sagt Goldian.
In erster Linie sehen sich die Mitarbeiter des Ordnungsamtes als hilfsbereite Anlaufstelle für die Bürger, die lieber freundliche Hinweise als Bußgeldbescheide verteilen: "Die Menschen sprechen uns an und machen auf Missstände wie Stolperfallen am Gehweg aufmerksam", so Frohne. Auch bei der Suche nach dem richtigen Weg helfen die Beamten gern - auch wenn sie noch nicht alle Straßennamen kennen. "Wir haben aber immer einen Stadtplan dabei."