Mettmann: Wirtschaftsstudie - Befriedigend für Mettmann
Die IHK hat Mettmanner Unternehmen zum Standort und zur Stadt befragt.
Mettmann. "Die Unternehmen in Mettmann sind mit ihrem Standort und der Verkehrsinfrastruktur zufrieden." Dieses Fazit zieht Ulrich Biedendorf, Geschäftsführer der Düsseldorfer Industrie- und Handelskammer (IHK), nach einer Unternehmensbefragung zum Wirtschaftsstandort und der Verkehrssituation Mettmanns.
Weniger positiv fällt das Urteil der Unternehmer dagegen zu den Standortkosten, zur Standortattraktivität und der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung aus. Deshalb bekommt die Stadt unterm Strich von ihren Unternehmern nur die Schulnote Befriedigend.
Während die Lage und der Verkehr mit den Noten 2,7 und 2,5 benotet wurden, bekam die Stadtverwaltung mit einer 3,4 die schlechteste Note. Die Dauer von Genehmigungsverfahren sowie die Kommunikation mit der Stadtverwaltung wurden vor allem von kleinen und mittleren Betrieben kritisiert.
"Wenn sich auch viele kritische Stimmen nicht mit konkreten Fällen belegen lassen, kommt hier eine durchaus bestehende Unzufriedenheit der Wirtschaft mit der kommunalen Verwaltung zum Ausdruck", heißt es in der Analyse der IHK. Die Stadt sollte zumindest die Kommunikation der Abläufe etwa durch Eingangsbestätigungen mit Zeitplan sowie Zwischenergebnissen optimieren, empfiehlt die Kammer.
Bürgermeister Bernd Günther erklärt zur Standortanalyse: "Mit dem Umfrageergebnis können wir keineswegs zufrieden sein." Die Stadt habe sich bereits intensiv mit der IHK ausgetauscht und werde nun mit der Politik in die Diskussion treten, um der Kritik der Unternehmer zu begegnen und die Kommunikation zwischen Stadt und Wirtschaft zu verbessern, erklärte der Bürgermeister.
Bemängelt wurden die Sauberkeit in der Stadt sowie die Einkaufssituation und damit die allgemeine Attraktivität der Innenstadt. "Stadt- und Standortmarketing müssen weiter verbessert und die Innenstadt attraktiver gestalteten werden", sagt Helmut Diestler, stellvertretender IHK-Geschäftsführer. Mit dem geplanten Königshof-Karree und der Königshof-Galerie sei Mettmann auf dem richtigen Weg.
Der schnelle Bau der Osttangente und der Seibelquerspange zur Verkehrsentlastung der Innenstadt sowie ein zügiger Ausbau der L238 nach Ratingen mit Anschluss an die A44 fordern die Unternehmen ebenso wie die Verlängerung der Regiobahn bis nach Düsseldorf.
Wichtig ist es laut IHK, dass Mettmann seinen Standortvorteil offensiver als bisher vermarktet. "Denn nur durch eine erfolgreiche Ansiedlungspolitik und Vermarktung kann die Stadt versuchen, das Ruder herumzureißen und auch bei der Beschäftigungspolitik den Anschluss an den übrigen Kreis Mettmann herzustellen", heißt es in der Analyse.
Das ist auch dringend notwendig, um die finanzielle Situation der Stadt dauerhaft zu verbessern, die mit drei Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen in diesem Jahr kaum noch überlebensfähig ist. Mettmann braucht neue Unternehmen.