Mettmann wird immer älter

Zum fünften Mal wird Sonntag die „Info-Messe für Menschen ab 50“ veranstaltet.

Mettmann. Auch wenn die Einwohnerzahl Mettmanns in den vergangenen Jahren aufgrund der vielen Neubaugebiete angestiegen ist und inzwischen fast die 40000-Einwohner-Marke erreicht hat, wird die Stadt immer älter. Fast 41 Prozent der Gesamtbevölkerung (39560 Einwohner, Stand 31. Dezember 2008) sind 50 Jahre und älter. Für die älteren Mettmanner veranstaltet der Runde Tisch für Seniorenfragen am kommenden Sonntag von 10 bis 16 Uhr die fünfte Info-Messe für Menschen ab 50..." in der Neandertalhalle.

"Natürlich ist die Zahl 50 auch provokant", gibt Michael Ernst zu. Allerdings stellt der erste Vorsitzende des Runden Tisches für Seniorenfragen immer wieder fest, dass die Zeit zwischen Arbeit und Ruhestand "gut vorbereitet sein will." Damit die Menschen, wenn sie in den Ruhestand treten, nicht plötzlich in ein tiefes Loch fallen. "Das passiert immer noch, wenn Familie und Beruf plötzlich nicht mehr den Lebensmittelpunkt bilden", sagt Ernst, der einen häuslichen Pflegedienst betreibt.

Deshalb ist es seiner Meinung nach wichtig, den Menschen frühzeitig, Jahre vor dem Rentenalter aufzuzeigen, wie das Leben nach dem Berufsende gestaltet werden kann. "Die Menschen sollen einfach erfahren, welche Angebote es in der Stadt für sie gibt, was sie machen können, wo sie sich möglicherweise ehrenamtlichen einsetzen können", sagt Ernst. "Mehr erleben" lautet deshalb der Untertitel der Messe.

"Es geht bei den 58 Ausstellern nicht ausschließlich um Krankheit, Pflege und Betreuung, sondern um viele Bereiche, die für Menschen ab 50 Jahre interessant sind", sagt Oliver Pahl von der städtischen Senioren-, Wohn- und Pflegeberatung, der die Messe auch von Anfang an mit aufgebaut hat. Unter den Ausstellern finden sich nicht nur Altenheime und Pflegedienste, sondern auch Mettmanner Reisebüros, Mode- und Schuhgeschäfte, Mettmann-Sport oder ein Möbelgeschäft. Einem Anbieter mussten die Organisatoren aus Platzmangel sogar absagen.

Kein Wunder, dass sich der Einzelhandel gerne den Menschen über 50 Jahre präsentiert. Denn auf diese Bevölkerungsgruppe gehen bundesweit fast die Hälfte aller Konsumgüter, die jährlich gekauft werden. In den vergangenen Jahren kamen bis zu 3000 Besucher auf die Messe. "Wir bringen Angebot und Nachfrage zusammen", ist Pahl zuversichtlich, dass auch in diesem Jahr wieder viele Besucher indie Neandertalhalle kommenwerden.

Erstmals wird auf der Messe auch ein Teil des interkulturellen Lebens der Stadt abgebildet. Unter dem Motto "Nachbarn begegnen" beteiligen sich erstmals das Integration-Kultur-Zentrum (IKZ), das sich um Spätaussiedler und russischsprachige Familien in Mettmann kümmert, sowie die Türkisch-Islamische Union unddie Vereinigung türkischstämmiger Frauen in Mettmann (Metüka).