Gruiten: K20n – ab Freitag freie Fahrt auf der Umgehungsstraße
Ende der Woche soll die neue Straße nach drei Jahren Bauzeit für den Verkehr freigegeben werden. Die offizielle Einweihung ist noch nicht terminiert.
Gruiten. Nach drei Jahren Bauzeit soll die Ortsumgehungsstraße für Gruiten, die sogenannte K20n, am Freitag für den Verkehr freigegeben werden. Das bestätigte am Montag Kreissprecherin Daniela Hitzemann auf WZ-Nachfrage. "Die feierliche Eröffnung findet später statt. Aber die ist ja auch nicht so wichtig. Hauptsache der Verkehr rollt."
Damit geht ein jahrelanges Ringen um eine Trasse zu Ende, dessen Realisierung zeitweise gar nicht mehr geplant war. Zur Erinnerung Am 10. Juni 1996 lehnte der Kreistag den Bau der Ortsumgehung ab. Erst als sich im Jahr 1999 die Mehrheitsverhältnisse im Kreistag durch den überwältigenden Sieg der CDU bei der Kommunalwahl änderten, wurde die K20n wieder ein Thema.
Eine der ersten Maßnahmen, die der neue Kreistag damals ergriff, war die Wiederaufnahme des Projekts K20n. Am 30. Mai 2000 hob das Gremium seinen Negativ-Beschluss von 1996 wieder auf und nahm die Umgehungsstraße erneut in seinen Maßnahmenkatalog auf. Sechs Jahre später erfolgte der ersten Spatenstich, dem jetzt die endgültige Fertigstellung folgen soll.
Irritationen hatte es am Wochenende angesichts der neuen Vorfahrtsregelung an der Einmündung der Vohwinkler in die Parkstraße gegeben. Bislang waren die Autofahrer auf der Parkstraße vorfahrtsberechtigt, inzwischen sind es die Autofahrer, die die K20n beziehungsweise die Vohwinkler Straße befahren.
"Der Mensch ist ein Gewohnheitstier", sagt Hans Rudersdorf, erster Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins Gruiten. "Ein aufmerksamer Bürger hat mich angerufen und darauf aufmerksam gemacht", sagt Rudersdorf. "Der hat sogar zweimal bei der Polizei angerufen und darum gebeten, dass man dort so einen Pappkameraden aufstellt, damit die Autofahrer erkennen, dass sich da etwas verändert hat." Bislang sei dort nichts passiert.
"Wenn man es 30 Jahre lang gewohnt ist, dort Vorfahrt zu haben, fällt die Umstellung schwer", sagt Rudersdorf. Zumal das entsprechende Verkehrszeichen am Wochenende noch verhüllt, die Vorfahrtsregelung aber bereits geändert war.
"Ich kenne die Ecke und kann mir vorstellen, dass dort Schilder notwendig sind", sagt Daniela Hitzemann. "Aber inzwischen stehen entsprechenden Verkehrsschilder und weisen auf die geänderte Vorfahrt hin, die auch in Abstimmung mit der Polizei erfolgt ist." Schließlich sei die K20n eine Umgehungsstraße, die auch genutzt werden soll. Hitzemann: "Es hat keinen Sinn, einer untergeordneten Nebenstraße Vorfahrt zu gewähren, wenn der Hauptverkehr über die andere Straße fließt."
Gekracht hat es aber trotzdem schon: Am Montagabend Abend musste die Polizei dort einen Unfall aufnehmen, bei dem aber niemand verletzt wurde, aber der Abschleppwagen gerufen werden musste.